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"Ergebnisse nicht zufriedenstellend": Brose Bamberg äußert sich zu Cheftrainer-Frage nach Übernahme

Die finanzielle Zukunft von Brose Bamberg ist gewährleistet. Der einstige Basketball-Serienmeister hat einen neuen Gesellschafter gefunden. Nun äußert sich der sportlich angeschlagene Verein auch zur Cheftrainer-Frage der kommenden Saison.
"Ergebnisse nicht zufriedenstellend": Brose Bamberg äußert sich nach Übernahme zu Cheftrainer-Frage
Bei Brose Bamberg stehen mit der Übernahme durch die Schraner Group große Veränderungen an. Doch wie sieht es auf sportlicher Ebene aus? Foto: Danny Gohlke/dpa/Archivbild

Neuer Name für Brose Bamberg: Das Bangen hat ein Ende. Basketball-Bundesligist Brose Bamberg geht mit einem neuen Anteilseigner in die Zukunft. Nach dem angekündigten Rückzug des Coburger Unternehmers Michael Stoschek wurde ein neuer Investor für das Sportteam gesucht. Dieser steht nun bereit, wie seit einigen Tagen bekannt ist.

Doch wie geht es auf sportlicher Ebene mit dem Verein weiter, der gerade im Herbst 2022 eine ganze Reihe an Niederlagen verkraften musste? Jetzt ist die Cheftrainer-Frage für die kommende Saison gelöst

Update vom 30.05.2023: Wie geht es bei Brose Bamberg weiter? "Weichen gestellt"

Brose Bamberg hat nach eigenen Angaben "die erste Weiche für die neue Saison gestellt" und den Vertrag mit Cheftrainer Oren Amiel um zwei weitere Jahre verlängert, wobei das zweite Jahr an die Erfüllung sportlicher Ziele geknüpft sei, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Dem Israeli zur Seite stünden in der neuen Spielzeit auch weiterhin Arne Woltmann, Roberto Molina Romero und Stefan Weissenböck. Assistenztrainer Máté Jakab nehme dagegen nach zwei Spielzeiten für Brose Bamberg "eine neue Herausforderung" an. 

 "In jeder Sportorganisation ist Kontinuität ein sehr hohes und schwieriges Ziel, nachdem es oftmals leichter ist, mit einem Wechsel eine Aufbruchsstimmung zu erzeugen – insbesondere dann, wenn die Ergebnisse einer Saison nicht zufriedenstellend waren", wird Geschäftsführer Philipp Höhne zitiert. "Jedoch sind wir überzeugt davon, dass sich Kontinuität umso mehr auszahlen kann, insofern man aus Fehlern lernt und gleichzeitig weiß, dass es auf der persönlichen Ebene passt."

"Unsere Gefühle lassen sich nicht in Worte fassen. Ich sage ‚unsere‘, weil es nicht nur mich, sondern meine ganze Familie betrifft. In nur wenigen Monaten haben wir eine tiefe Verbundenheit mit der Organisation, der Stadt und vor allem mit den ganz besonderen Fans entwickelt. Wir könnten nicht glücklicher sein, die Möglichkeit zu haben, Teil dieser Familie zu bleiben. Es ist mehr als nur Basketball für uns geworden. Ich weiß, es war eine harte Saison, oftmals enttäuschend, in der wir viel mehr hätten erreichen können", so Amiel. Man werde jetzt "hart dafür arbeiten, dass wir in der neuen Saison in der Brose Arena guten Basketball sehen können, der uns alle miteinander emotional verbindet".  Man wolle Spieler rekrutieren, die "bereit" seien, "Verbindung, Vertrauen und Leidenschaft" zu zeigen sowie "jeden Abend alles auf dem Parkett zu lassen", so der alte und neue Cheftrainer. 

Erstmeldung vom 23.05.2023: Neuer Alleingesellschafter bei Brose Bamberg - "Fortbestand gesichert"

Nachfolger des bislang namensgebenden fränkischen Autozulieferers Brose ist die Schraner-Group aus Erlangen. Das Unternehmen für Brandmeldetechnik und Unternehmensentwicklung ist neuer Alleingesellschafter der Bamberger Basketball GmbH. "Damit ist der Fortbestand des Bamberger Bundesligabasketballs langfristig gesichert", heißt es auf der Webseite des Clubs. 

Mit dem Schritt geht auch ein neuer Name für das Basketballteam einher. Doch unter welcher Bezeichnung wird die Mannschaft künftig auf Korbjagd gehen? Im Februar dieses Jahres waren die Fans in einer gemeinsamen Aktion von Brose Bamberg und Radio Bamberg dazu aufgefordert, ihre Namensvorschläge für die Spielzeit 2023/24 zu unterbreiten. 

"Freaks! Wir brauchen eure Hilfe", hieß es damals in einem entsprechenden Aufruf auf der Facebook-Seite des Senders. "Zusammen mit euch haben wir eine Mission. Wir suchen DEN neuen Namen für Brose Bamberg!"

Brose Bamberg geht mit neuen Namen in die Zukunft - Club-Sprecher erklärt aktuellen Stand

Seitdem sind inzwischen mehrere Monate ins Land gezogen. Wie also lautet der neue Name der Basketballer? inFranken.de hat bei den Verantwortlichen nachgehakt.

"Stand heute ist noch keine Entscheidung getroffen, wie wir heißen werden", erklärt Club-Mediendirektor Thorsten Vogt am Dienstagnachmittag (23. Mai 2023) im Gespräch mit inFranken.de. An der zuletzt kommunizierten Lösung, die einen Firmennamen nicht mehr vorsieht, hält man beim Basketball-Bundesligisten offenkundig weiter fest. Daran ändert augenfällig auch der neue Anteilseigner nichts, "Es ist so, dass die Schraner-Group kein Interesse hat, Namensgeber zu werden", sagt Vogt. Ein Teamname wie "Schraner Bamberg" scheidet demnach aus. 

Vieles deutet darauf hin, dass letzten Endes in der Tat der Namensvorschlag eines Fans umgesetzt wird. "Wir müssen die Vorschläge jetzt mit dem neuen Anteilseigner besprechen", kündigt der Sprecher mit Blick auf die Resultate der im März beendeten Umfrageaktion an. Wann der neue Teamname für die Bamberger Basketballer schlussendlich feststeht, ist gegenwärtig noch unklar. Der Fokus des Clubs liege aktuell auf der wirtschaftlichen und sportlichen Entwicklung, sagt Vogt.

"Jede Ära hat ein Ende": Stoschek äußert sich zu Nachfolger - Brose bleibt Hauptsponsor

Brose-Chef Michael Stoschek hat sich derweil in emotionalen Worten zur Neuausrichtung des siebenmaligen deutschen Meisters geäußert. "Jede Ära hat ein Ende, jedoch ist jedes Ende auch ein neuer Anfang", wird der 75-Jährige in einem auf der Internetseite des Clubs veröffentlichten Statement zitiert. "Ich bin sehr froh, dass sich mit der Schraner-Group ein Unternehmen gefunden hat, das den Bamberger Basketball in seinen Strukturen erhalten möchte."

Die Verhandlungen seien zu jeder Zeit von gegenseitigem Respekt geprägt gewesen. "Daher ist Brose auch bereit, als Hauptsponsor für mindestens die nächsten zwei Jahre an Bord zu bleiben", kündigt Stoschek an.

An die Brose-Bamberg-Fans gewandt, hebt der Unternehmer die zusammen erlebten Momente hervor. "Wir haben viel gemeinsam erreicht, konnten tolle Siege feiern, mussten aber auch schmerzhafte Niederlagen erleben", erklärt Stoschek. Er sei stolz gewesen, ein Teil des Bamberger Basketballs zu sein. "Freak City hat diesen Namen nicht umsonst. Die Fans sind wirklich einzigartig und haben aus einer mittelgroßen Stadt in Oberfranken zeitweise die Basketballhauptstadt Deutschlands gemacht."

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