Bamberg
Eröffnung
"Birnen-Zwiebel" wiederentdeckt
Der Bamberger Sortengarten am Gärtner- und Häckermuseum eröffnete mit der Vorstellung einer verloren geglaubten Gemüsespezialität.

Die ersten Besucher inspizieren die unterschiedlichen Gewächse im Bamberger Sortengarten, im Hintergrund die Ottokirche. Foto: Ronald Rinklef
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Gleich bei seiner Eröffnung konnte der Bamberger Sortengarten mit einer kleinen Sensation aufwarten: Der Bamberger birnenförmigen Zwiebel. Diese uralte Bamberger Lokalsorte galt längst als verschollen, wenn nicht gar als verloren. Doch auf den Samen-Such-Aufruf hin, der noch im Winter stattfand, meldete sich ein Gärtner aus Dörfleins, der noch einen Sack mit Zwiebelsamen aufbewahrte. Wie sich herausstellte, waren die Samen zehn Jahre alt und damit eigentlich viel zu alt, um zu keimen. Doch das Wunder geschah: Ein Teil der Saat ging auf und ist nun im Sortengarten zu sehen.
Der Bamberger Sortengarten direkt neben dem Garten des Bamberger Gärtner- und Häckermuseums entstand durch die Zusammenarbeit des Zentrums Welterbe Bamberg mit dem Kaiser-Heinrich-Gymnasium und freiwilligen Helfern. Er ist ein Beitrag zur Erhaltung der Vielfalt der Arten und zur Bewahrung des "grünen Erbes" der Bamberger Gärtner. Durch die Weitergabe des Wissens um den Anbau und die Pflege wird im Bamberger Sortengarten das immaterielle Erbe der Gärtnerstadt gepflegt.
Hier werden mehrere Sorten einer Pflanzenart im Vergleich dargestellt und erläutert. Und hier werden alte Bamberger Gemüsesorten zu neuem Leben erweckt, erhalten und präsentiert. "Dieser Gemüseanbau der besonderen Art zeigt, wie sinnvoll man das Welterbe nutzen kann. Das ist auch ein Ziel unseres Projektes Urbaner Gartenbau", erklärte Ulrike Laible, Leiterin des Zentrums Welterbe der Stadt Bamberg. Ihren Worten zufolge betrieben die Bamberger den urbanen Gartenbau, also den Gemüseanbau mitten in der Stadt, seit dem Mittelalter. Dabei spielte der Samenhandel eine außergewöhnliche Rolle.
"Salat soll schießen"
Doch gingen in der Vergangenheit immer wieder Sorten verloren. Bis heute überlebten einige Rettich-Sorten, Knoblauch, der Bamberger Spitzwirsing oder die Kartoffelsorte "Bamberger Hörnla". Und eben die Bamberger birnenförmige Zwiebel, die nun wiedergefunden wurde. Verständlich, dass neue Hoffnung keimt, dass sich noch mehr Gärtner melden, die irgendwo schon fast vergessenes Saatgut lagern. Das soll dann auch im Sortengarten gezogen und vermehrt werden.
Das Gemüse, das hier wächst, wird aber nicht verkauft, sondern dient ausschließlich der Arterhaltung. "Der Salat schießt, wie es heißt, aber genau das wollen wir", erklärt Gertrud Leumer, Mitbegründerin und fachliche Betreuerin des Sortengartens. Denn nur wenn er schießt, blüht er und bildet Samen für die neue Aussaat. Und als Herzeigeobjekt dient er obendrein. Wer hat schon je eine Salatblüte gesehen?
Die Schüler des Kaiser-Heinrich-Gymnasiums zum Beispiel. Denn die betreuen den Sortengarten von Anfang an mit. Wie Schulleiter Michael Strehler bei der Eröffnungsfeier erklärte, sei die Arbeit im Garten für die Schüler "Unterricht zum Anfassen und ein echtes Highlight im Schulalltag" gewesen. Sie erlebten alle Phasen dieses außergewöhnlichen Projektes mit und lernten so eine Menge über Geschichte, Kultur und Brauchtum aber auch über Biologie - hatten also handfesten "Heimat- und Sachkunde- Unterricht".
Der Bamberger Sortengarten direkt neben dem Garten des Bamberger Gärtner- und Häckermuseums entstand durch die Zusammenarbeit des Zentrums Welterbe Bamberg mit dem Kaiser-Heinrich-Gymnasium und freiwilligen Helfern. Er ist ein Beitrag zur Erhaltung der Vielfalt der Arten und zur Bewahrung des "grünen Erbes" der Bamberger Gärtner. Durch die Weitergabe des Wissens um den Anbau und die Pflege wird im Bamberger Sortengarten das immaterielle Erbe der Gärtnerstadt gepflegt.
Hier werden mehrere Sorten einer Pflanzenart im Vergleich dargestellt und erläutert. Und hier werden alte Bamberger Gemüsesorten zu neuem Leben erweckt, erhalten und präsentiert. "Dieser Gemüseanbau der besonderen Art zeigt, wie sinnvoll man das Welterbe nutzen kann. Das ist auch ein Ziel unseres Projektes Urbaner Gartenbau", erklärte Ulrike Laible, Leiterin des Zentrums Welterbe der Stadt Bamberg. Ihren Worten zufolge betrieben die Bamberger den urbanen Gartenbau, also den Gemüseanbau mitten in der Stadt, seit dem Mittelalter. Dabei spielte der Samenhandel eine außergewöhnliche Rolle.
"Salat soll schießen"
Doch gingen in der Vergangenheit immer wieder Sorten verloren. Bis heute überlebten einige Rettich-Sorten, Knoblauch, der Bamberger Spitzwirsing oder die Kartoffelsorte "Bamberger Hörnla". Und eben die Bamberger birnenförmige Zwiebel, die nun wiedergefunden wurde. Verständlich, dass neue Hoffnung keimt, dass sich noch mehr Gärtner melden, die irgendwo schon fast vergessenes Saatgut lagern. Das soll dann auch im Sortengarten gezogen und vermehrt werden.
Das Gemüse, das hier wächst, wird aber nicht verkauft, sondern dient ausschließlich der Arterhaltung. "Der Salat schießt, wie es heißt, aber genau das wollen wir", erklärt Gertrud Leumer, Mitbegründerin und fachliche Betreuerin des Sortengartens. Denn nur wenn er schießt, blüht er und bildet Samen für die neue Aussaat. Und als Herzeigeobjekt dient er obendrein. Wer hat schon je eine Salatblüte gesehen?
Die Schüler des Kaiser-Heinrich-Gymnasiums zum Beispiel. Denn die betreuen den Sortengarten von Anfang an mit. Wie Schulleiter Michael Strehler bei der Eröffnungsfeier erklärte, sei die Arbeit im Garten für die Schüler "Unterricht zum Anfassen und ein echtes Highlight im Schulalltag" gewesen. Sie erlebten alle Phasen dieses außergewöhnlichen Projektes mit und lernten so eine Menge über Geschichte, Kultur und Brauchtum aber auch über Biologie - hatten also handfesten "Heimat- und Sachkunde- Unterricht".