Über 500 Jahre alt ist der berühmte Bamberger Kreuzweg, er erzählt in sieben Stationen zwischen der Elisabethenkirche und St. Getreu den Leidensweg Christi nach. Er ist der älteste vollständig erhaltene Kreuzweg Deutschlands. Nun wurde eine der Sandsteintafeln, die Station zwei in der Aufseßstraße, zum Opfer eines Graffitisprayers.
Entdeckt wurde die Schmiererei von einem ehemaligen Bamberger Gymnasiallehrer bei einem Spaziergang durch die Aufseßstraße. "Auch am Karmelitenplatz, an der Mauer im Clarissenweg, am Pfahlplätzchen Ecke Judenstraße und vielen weiteren Orten sind mir solche hässlichen Geschmiere schon begegnet, aber keines entsetzt mich so sehr wie die Verschandelung der Kreuzwegstation", sagt der 82-Jährige.
Schmierereien am Bamberger Kreuzweg: Mehr als nur ein Ärgernis
Der Senior, der namentlich nicht genannt werden möchte, empfindet die Graffiti als Respektlosigkeit gegenüber dem öffentlichen oder privaten Eigentum und vor allem gegenüber der Geschichte und dem hohen Alter der Denkmäler. "Für mich sind Verschandlungen wie diese mehr als ein Ärgernis, sie sind ein Vergehen am Gemeinwohl, denn unzählige Einwohner und Touristen wollen sich an der Schönheit der Stadt erfreuen und sich in ihr wohlfühlen", erklärt der Bamberger. Somit beeinträchtigten die Schmierereien den Reiz, den Wert und letztlich die Lebensqualität der Stadt.