Wieder Waldfensterer Theatertage
Autor: Kathrin Kupka-Hahn
Waldfenster, Donnerstag, 15. Oktober 2015
Am heutigen Freitag, 16. Oktober, starten die zwölften Waldfensterer Theatertage. Mit von der Partie ist diesmal Neuzugang Pascal Pfülb. Er spielt eine kleine Rolle im Einakter, für die er sich ganz schön verwandeln muss.
Aufgeregt ist Pascal Pfülb nicht. Noch nicht. Doch das wird sich am heutigen Freitag, 16. Oktober, ändern. Denn da steht der 18-Jährige erstmals als Mitglied der Waldfensterer Theaterfreunde auf der Bühne.
"Ich spiele nur eine kleine Rolle im Einakter", sagt er bescheiden. Dabei verwandelt sich der attraktive, junge Mann in den etwas hilflos und zurückgeblieben wirkenden Heinz-Dieter, der mit seiner Mutter, dargestellt von Anita Wehner, einen Spanienurlaub
verbringt.
Um authentisch zu wirken, muss Pascal sich auch äußerlich verändern und seine coole Frisur umstylen lassen. Doch das macht dem Jugendlichen nichts aus. Entspannt überlässt er seinen Kopf Maskenbildnerin Erika Werner, die ordentlich zu tun hat, die Haarpracht entsprechend zu verändern. "Das kriegen wir schon hin", zeigt sie sich zuversichtlich.
Auf der Bühne zu stehen und in eine Rolle zu schlüpfen, ist für Pascal Pfülb nichts Neues oder Ungewohntes. "Ich war schon zwei Mal mit meinem Vater an Fasching in der Bütt ", erzählt er. Das habe ihm so viel Spaß bereitet, dass er sich dazu entschloss, bei der Theatergruppe mitzumachen. Schließlich gehört auch sein Vater, Andreas Pfülb, seit vier, fünf Jahren zum Waldfensterer Ensemble.
Dennoch warten einige Herausforderungen auf den jungen Mann. "Den Text für das Stück zu lernen, fiel mir nicht schwer", erzählt Pascal, der bereits das zweite Lehrjahr seiner Ausbildung zum Biologie-Laboranten absolviert. Schwieriger sei es für ihn gewesen, die Rolle als Heinz-Dieter richtig zu spielen und den Text entsprechend umzusetzen. "Denn auch die Mimik, Gestik und die Bewegungen müssen passen", sagt er. Doch Dank der erfahrenen Mitstreiter an seiner Seite hat das der 18-Jährige recht schnell gelernt. Berührungsängste hatte er dabei keine, aber: "Am Anfang war es etwas noch ungewohnt, mit Anita als Mutter zu spielen", erzählt er. Doch jetzt hat er Routine. Und kann sich auch das Lachen verkneifen.
"Er hat das Theaterspielen erstaunlich schnell gelernt, ist textsicher und hat eine tolle Mimik", schwärmt Franz Göbel. Der 33-Jährige ist seit diesem Jahr Vorsitzender der Waldfensterer Theaterfreunde und hat Pascals Entwicklung von Anfang an mitverfolgt. "Es ist schön, dass wir weiterhin Nachwuchs finden", sagt er. Entsprechende Rollen gäbe es immer.
Authentische Kulissen
"Ich habe als Vertreter angefangen", erinnert sich Göbel, der heuer aus beruflichen Gründen etwas kürzer treten muss und deshalb im Hintergrund tätig
ist. Schließlich treffen sich die Laienschauspieler ab August jede Woche, um die Stücke für die Waldfensterer Theatertage einzustudieren - das ist zeitintensiv. In diesem Jahr sind das der Einakter "Spanien olé" von Bernd Gombold und der Dreiakter "Müllers Mühle" von Christian Lange, beides Komödien. "Für den Bühnenaufbau hat sich unser Hartwig Heckelmann wieder etwas Besonderes einfallen lassen", erzählt Vorsitzender Franz Göbel. Um eine authentische Kulisse zu schaffen, habe er sich extra Bretter vom Abriss eines alten Gebäudes besorgt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Ebenso wie die Frisur von Pascal Pfülb alias Heinz-Dieter. Inzwischen hat Erika Werner es geschafft, die widerspenstige Haarpracht regelrecht plattzuklatschen. Für die Probe hat sie das nur mit Wasser hinbekommen. Für die Vorstellungen jedoch müsse sie richtig klebriges Haargel nehmen. Pascal schmunzelt und versichert: "Kein Problem".