Hammelburg
Bundeswehr
Wie virtuelle Realität Soldaten der Bundeswehr in Hammelburg bei der Ausbildung hilft
Im Jahr 1996 kam der erste Simulator für Handwaffen auf den Lagerberg. Heute ist das VR-Training Standard bei der Bundeswehr. Simulationen helfen, das Risiko bei der Ausbildung zu senken und die Effizienz zu steigern. Und die Entwicklung geht weiter.

Ein Soldat zielt mit einem G36 am Schießsimulator auf virtuelle Feinde.Foto: Arkadius Guzy
VR-Brillen ergänzen nicht nur in Wohnzimmern die Spielekonsolen. Virtuelle Realitäten sind auch bei der Bundeswehr immer weiter auf dem Vormarsch. Simulationen helfen, das Risiko bei der Ausbildung zu senken und die Effizienz zu steigern.
So hängen die Fallschirmspringer in Altenstadt mit VR-Brillen an Geschirren, um die ersten Fallschirmfahrten zu üben. Für Brigadegeneral Andreas Hannemann ist das ein sehr sinnvoller Einsatz neuer Technik. Verletzungen und Zusammenstöße werden vermieden, erklärt der Kommandeur des Hammelburger Ausbildungszentrums Infanterie, dem auch die Bundeswehr-Einrichtung in Altenstadt unterstellt ist.
Simulatortechnik ist eines der Themen, die den Kommandeur aktuell sehr beschäftigen. Denn es gilt auszuloten, wo Virtualität in der Ausbildung sinnvoll eingesetzt werden kann und wo sie die Realität nicht ersetzen kann. "Versuchen sie sich mal mit VR-Brille an einer Wand entlang zu bewegen. Was passiert? Man fällt in die Wand", sagt Hannemann. Einen Übungskampf in einer echten Umgebung mit physikalisch korrekter Materialität - wie in den Häusern in Bonnland - kann die Virtualität also nicht ersetzen.
Sie kann Ausbildung aber effizienter gestalten. Seit 1996 gibt es den AGSHP, den Ausbildungsgerät Schießsimulator Handwaffen und Panzerabwehrhandwaffen, auf dem Lagerberg. Sechs Simulatoreinheiten stehen im Ausbildungszentrums Infanterie, bundeswehrweit sind es insgesamt 184. Jeder Soldat schießt erst einmal auf virtuelle Ziele, bevor er einen scharfen Schuss abgeben darf.
In Hammelburg werden für alle AGSHP-Standorte die Übungen zentral programmiert. "Wenn sich Schießvorschriften ändern, müssen wir neue Übungen erstellen", erklärt Hauptmann Marcus Breede. So müssen dann zum Beispiel neue virtuelle Zielscheiben programmiert werden.
Es gibt bei der Bundeswehr nicht nur Simulatoren für Handfeuerwaffen, sondern auch für Bordwaffen von Fahrzeugen. Dazu kommen komplexe Gefechtsübungssimulationssysteme wie zum Beispiel SIRA, das dem Training von Bataillonsführungen dient. "Damit lässt sich ein Gefechtsstand mit allen echten Parametern bis zum Munitionsverbrauch simulieren", erklärt Hannemann. Es ist eine sehr abstrakte Simulation, im Prinzip nichts anderes als eine Karte mit taktischen Zeichen. Der Virtual Battlespace (VBS), der auf einem Computerspiel basiert, ist dagegen anschaulicher. Soldaten steuern am Bildschirm einzelne Avatare. Demnächst werden die derzeitigen VBS-Kapazitäten von 25 Bildschirmplätzen um 50 erweitert.
Im Grunde ist Simulation aber nichts Neues, wie Hannemann sagt. Sie gehöre schon lange zum Militär dazu. Hannemann ergänzt: "Das Neue ist jetzt nur, dass sie mit Computertechnik unterlegt wird." So sei die älteste Simulationstechnik der sogenannte Sandkasten - ein Kartenausschnitt oder Geländemodell, auf dem symbolisierte Einheiten positioniert und verschoben werden. Vereinfacht: SIRA in analog.
Die Ausbreitung der virtuellen Übungstechnik und auch die Nutzung multimedialer Lernmittel wie Videos und 3D-Darstellungen helfen, an die Lebenswelt und Affinität junger Soldaten anzuknüpfen, wie Hannemann erklärt. Doch den Realitätstest kann die Virtualität nicht ersetzen. Die Soldaten müssten schließlich an die Gefahr gewöhnt werden.
Und dann macht es eben einen unterschied, ob es auf dem Bildschirm oder in der Realität knallt und explodiert. "Das Verhalten, das, was sich dann im Kopf abspielt, ist noch mal anders", sagt Hannemann.
So hängen die Fallschirmspringer in Altenstadt mit VR-Brillen an Geschirren, um die ersten Fallschirmfahrten zu üben. Für Brigadegeneral Andreas Hannemann ist das ein sehr sinnvoller Einsatz neuer Technik. Verletzungen und Zusammenstöße werden vermieden, erklärt der Kommandeur des Hammelburger Ausbildungszentrums Infanterie, dem auch die Bundeswehr-Einrichtung in Altenstadt unterstellt ist.
Simulatortechnik ist eines der Themen, die den Kommandeur aktuell sehr beschäftigen. Denn es gilt auszuloten, wo Virtualität in der Ausbildung sinnvoll eingesetzt werden kann und wo sie die Realität nicht ersetzen kann. "Versuchen sie sich mal mit VR-Brille an einer Wand entlang zu bewegen. Was passiert? Man fällt in die Wand", sagt Hannemann. Einen Übungskampf in einer echten Umgebung mit physikalisch korrekter Materialität - wie in den Häusern in Bonnland - kann die Virtualität also nicht ersetzen.
Sie kann Ausbildung aber effizienter gestalten. Seit 1996 gibt es den AGSHP, den Ausbildungsgerät Schießsimulator Handwaffen und Panzerabwehrhandwaffen, auf dem Lagerberg. Sechs Simulatoreinheiten stehen im Ausbildungszentrums Infanterie, bundeswehrweit sind es insgesamt 184. Jeder Soldat schießt erst einmal auf virtuelle Ziele, bevor er einen scharfen Schuss abgeben darf.
In Hammelburg werden für alle AGSHP-Standorte die Übungen zentral programmiert. "Wenn sich Schießvorschriften ändern, müssen wir neue Übungen erstellen", erklärt Hauptmann Marcus Breede. So müssen dann zum Beispiel neue virtuelle Zielscheiben programmiert werden.
Es gibt bei der Bundeswehr nicht nur Simulatoren für Handfeuerwaffen, sondern auch für Bordwaffen von Fahrzeugen. Dazu kommen komplexe Gefechtsübungssimulationssysteme wie zum Beispiel SIRA, das dem Training von Bataillonsführungen dient. "Damit lässt sich ein Gefechtsstand mit allen echten Parametern bis zum Munitionsverbrauch simulieren", erklärt Hannemann. Es ist eine sehr abstrakte Simulation, im Prinzip nichts anderes als eine Karte mit taktischen Zeichen. Der Virtual Battlespace (VBS), der auf einem Computerspiel basiert, ist dagegen anschaulicher. Soldaten steuern am Bildschirm einzelne Avatare. Demnächst werden die derzeitigen VBS-Kapazitäten von 25 Bildschirmplätzen um 50 erweitert.
Im Grunde ist Simulation aber nichts Neues, wie Hannemann sagt. Sie gehöre schon lange zum Militär dazu. Hannemann ergänzt: "Das Neue ist jetzt nur, dass sie mit Computertechnik unterlegt wird." So sei die älteste Simulationstechnik der sogenannte Sandkasten - ein Kartenausschnitt oder Geländemodell, auf dem symbolisierte Einheiten positioniert und verschoben werden. Vereinfacht: SIRA in analog.
Die Ausbreitung der virtuellen Übungstechnik und auch die Nutzung multimedialer Lernmittel wie Videos und 3D-Darstellungen helfen, an die Lebenswelt und Affinität junger Soldaten anzuknüpfen, wie Hannemann erklärt. Doch den Realitätstest kann die Virtualität nicht ersetzen. Die Soldaten müssten schließlich an die Gefahr gewöhnt werden.
Und dann macht es eben einen unterschied, ob es auf dem Bildschirm oder in der Realität knallt und explodiert. "Das Verhalten, das, was sich dann im Kopf abspielt, ist noch mal anders", sagt Hannemann.