Verstärkung für das Burkardrother Seelsorgeteam
Autor: Kathrin Kupka-Hahn
Burkardroth, Sonntag, 27. Sept. 2015
In der Pfarreiengemeinschaft "Der Gute Hirte im Markt Burkardroth" gibt es seit Monatsbeginn zwei neue Gesichter: Martin Kuhnert und Christoph Hippe. Beide werden hier ausgebildet. Das ist Ehre und Herausforderung zugleich.
Priester werden? Die Frage hatten sich sowohl Martin Kuhnert als auch Christoph Hippe gestellt. Doch letztlich haben sich beide dagegen entschieden. Nicht nur der Liebe wegen. Aber: Trotzdem stellen sich beide in den Dienst der katholischen Kirche, aktuell in der Pfarreiengemeinschaft "Der Gute Hirte im Markt Burkardroth". Vor wenigen Wochen haben sie hier eine Ausbildung begonnen.
Martin Kuhnert möchte Gemeindereferent werden und absolviert in den nächstn zwölf Monaten ein
Praktikum in der Rhön, bevor seine zweijährige Assistenzzeit startet. Vor Ort wird der 24-Jährige von Corinna Zipprich betreut, die schon seit 2008 in den Kirchgemeinden des Marktes Burkardroth tätig ist, die letzten fünf Jahre als Gemeindereferentin. "Welche Aufgaben Martin bei uns konkret übernehmen wird, steht noch nicht genau fest. Zunächst läuft er überall mit", sagt sie.
Später soll der Praktikant sie in all ihren Verantwortungsbereichen unterstützen, wie etwa bei der Erstkommunion- und Firmkatechese sowie bei der Vorbereitung und Durchführung von Wortgottesdiensten.
Lehrer an der Mittelschule
Eine erste feste Aufgabe wird Martin Kuhnert bereits im November übernehmen. Dann startet er als Religionslehrer an der Grund- und Mittelschule im Schondratal.
Zunächst unterrichtet er dort gemeinsam mit einer Mentorin die Erstklässler, ab Januar auch die 5. und 6. Klasse. Das nötige Rüstzeug dafür hat Kuhnert in einem praxisnahen Studium an der Fachakademie für Pastoral und Religionspädagogik in Freiburg erhalten.Ursprünglich wollte der im Spessart Geborene eine andere berufliche Laufbahn einschlagen. "Ich habe nach der Schule Zerspanungsmechaniker gelernt. Aber mir war das zu langweilig", erzählt er. Seine Berufung, der Kirche zu dienen, entdeckte der ehemalige Ministrant und Lektor durch seine Reisen zum Weltjugendtag in Madrid und während seiner Romwallfahrt. "Da hat es irgendwie Klick gemacht", sagt er. Inzwischen hat Martin Kuhnert nicht nur seine berufliche Bestimmung gefunden, sondern auch die Frau fürs Leben, die ebenfalls eine Ausbildung zur Gemeindereferentin absolviert. "Seit August sind wir verheiratet", erzählt er.
Ziel: Pastoralreferent
Einen anderen Weg hat Christoph Hippe eingeschlagen, der zweite Neuling in der Pfarreiengemeinschaft. Der 27-Jährige wird insgesamt vier Jahre im Markt Burkardroth bleiben und zum Pastoralreferent ausgebildet, so wie zuletzt Albrecht Bachmann.
Hippe stammt aus dem Bistum Hildesheim in Norddeutschland und hat seine theologische Ausbildung an der Universität Würzburg erhalten. Zehn Semester dauerte diese. Auch er wird in seiner Funktion als Pastoralassistent in den kommenden Wochen und Monaten erst einmal mit den fünf hauptamtlichen Seelsorgern der Pfarreiengemeinschaft "mitlaufen", bevor ihm konkrete Aufgaben übertragen werden.
Schließlich war seine bisherige Ausbildung an der Uni weniger praxisbezogen, sondern eher theoretischer Natur. "Wir müssen sehen, welche Talente er hat und was er sich zutraut", sagt Dekan Stephan Hartmann, der seit Oktober 2014 Pfarrer im Markt Burkardroth ist.
Aufgaben im Visier
Der Dekan kann sich beispielsweise vorstellen, dass Hippe an Allerheiligen einen Friedhofsgang übernimmt und darüber hinaus den Kontakt mit
den Kindergärten pflegt. Auch an den örtlichen Schulen wird der Pastoralassistent unterrichten, allerdings erst im zweiten Ausbildungsjahr. "Bereits jetzt werde ich im Unterricht hospitieren", sagt er.Auch wenn sein Start in Burkardroth auf den ersten Blick etwas gemäßigt verläuft, freut sich der gebürtige Hildesheimer auf die Herausforderungen der kommenden Monate. "Ich möchte mich ausprobieren und erfahren, wie die seelsorgerische Arbeit hier geleistet wird." Denn trotz fünf Jahren Studiums ist ihm die Arbeit mit und am Menschen vertraut. Nach dem Abitur absolvierte er zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Krankenhaus, um anschließend seinen Wehrersatzdienst in Bolivien zu leisten. "Dort war ich vor allem in der kirchlichen Jugend- und Seniorenarbeit und dem Bolivianischen Pfadfinderverband aktiv", erzählt er. Neben all den beruflichen wartet hier in der Rhön noch eine private Herausforderung auf den angehenden Pastoralreferenten. "Ich habe bisher immer in der Stadt gelebt. Nun wohne ich in Poppenroth und somit erstmals auf dem Land", so Hippe.