Markus Markert stoppt die Frankonen
Autor: Sebastian Schmitt
LKR Bad Kissingen, Sonntag, 05. März 2017
Ein spielerisch dürftiges Derby im Schondraer Sportpark findet keinen Sieger. Erste Niederlage für Diebach. Doppelpack von Andreas Straub rettet Remis
DJK Schondra - FSV Schönderling 2:2 (1:1). Tore: 1:0 Florian Heller (1., Foulelfmeter), 1:1 Felix Dorn (25.), 1:2 David Hahn (54.), 2:2 Timo Schneider (84.).
Vor einer stolzen Kulisse im Rhönderby ergatterte der FSV Schönderling hochverdient einen Punkt. Die Storch-Elf spielte "unterirdischen Fußball" (O-Ton Abteilungsleiter Günther Schneider). Nach einem Handspiel entschied Schiedsrichter Kai Steinmetzer auf Strafstoß. Diesen verwandelte Florian Heller sicher. Danach spielte nur noch Schönderling. Schondra zeigte auch in der Defensive eklatante Schwächen und lud den Gegner zum Toreschießen ein. Spielertrainer Felix Dorn brachte einen Flachschuss im Kasten unter. Auch in der zweiten Halbzeit besserte sich das Spiel der Gastgeber nicht. Nach einem abgefälschten Schuss von David Hahn ging Schönderling verdient in Führung. Etwas Aufbäumen war dann von der Heimelf zu spüren. Dennoch fiel der Ausgleichstreffer nach einem Tumult im Strafraum der Schönderlinger sehr glücklich. Der Ball trudelte irgendwie hinter die Torlinie, nach einem Schuss von Timo Schneider. In der siebenminütigen Nachspielzeit machte Schönderling noch einmal Druck. Felix Dorn traf aber lediglich den Pfosten.
TSV Wollbach - FC Hammelburg 1:2 (0:1). Tore: 0:1 Mike Ludewig (6.), 0:2 Julius Günther (79.), 1:2 Florian Seidl (94., Foulelfmeter).
"Hammelburg kämpfte. Wollbach war klar tonangebend. Die ganze Mannschaft ist sehr enttäuscht, da wir uns für die Rückrunde viel vorgenommen hatten", lautete das leicht resignierte Fazit von TSV-Abteilungsleiter Steffen Schmitt. "Jetzt muss dringend gegen Schönderling gepunktet werden." In der 5. Minute setzte sich Hammelburgs Stürmer Mike Ludewig auf der rechten Seite durch. Sein Schuss vom rechten Strafraum-Eck landete im langen Eck. "Der TSV war spielbestimmend, eigentlich war es das klassische Spiel auf ein Tor. Hammelburg probierte es mit langen Bällen, wollte bei Kontern Stürmer Mike Ludewig einsetzen. Wollbach hatte viele Ecken und Freistoßmöglichkeiten." Die Wollbacher Hochkaräter blieben ungenutzt. Jonas Warmuths Kopfball nach einer Ecke wurde vom gegnerischen Verteidiger auf der Linie geklärt. Selbst Goalgetter Mathias "Cosmos" Kirchner traf per Kopf nur den Pfosten. Alexander Zinks Geschoss aus zwanzig Metern parierte Christopher Krause mit dem Knie. Effektiver kamen die Hammelburger daher: Nach einem Konter über Mike Ludewig landete der Ball bei Julius Günther, der den Ball ins lange Eck schob. Nach Foul an Jonas Kirchner gelang Florian Seidl der späte Anschlusstreffer.
TSV Oberthulba - SC Diebach 1:0 (1:0). Tor: Markus Markert (22., Foulelfmeter).
Oberthulbas Spielmacher Markus Markert hat dem Spitzenreiter aus Diebach überraschend ein Bein gestellt. Nach Foul an Dominik Metz verwandelte der TSV-Goalgetter in bewährter Manier mit einem präzisen Schuss links neben den Innenpfosten. Längst haben sich die kampfstarken Diebacher Frankonen als bis dato einziges ungeschlagenes Team selbst zum Titelaspiranten Numero eins gekürt, wussten an der Oberthulbaer Waldstraße zunächst allerdings lediglich durch gefährliche Freistöße zu überzeugen. Der eingewechselte Dominic Hugo scheiterte nach einem ruhenden Ball um Haaresbreite. Im ersten Durchgang machten Sascha Weidner und Markus Markert als kongeniale Partner mächtig Druck, versäumten es aber, den knappen Vorsprung für Oberthulba auszubauen. In der Schlussphase war Keeper Philipp Metz gefragt, der die Platzherren mit einer Glanztat vor einem Remis bewahrte. Der SC erhöhte erst sehr spät den Druck und schaffte es nicht, den routinierten Oberthulbaer Keeper ernsthaft in Nöte zu bringen. Am Diebacher Reuthweg, wo stolze zehn Jahre lang Bezirksligisten ihre Visitenkarte abgaben, ist unterdessen nach einer langen Durststrecke wieder Euphorie allenthalben eingekehrt. Im Winter wechselte Stürmer - und Zweitliga-Volleyballer - Aldin Džafić vom sportlich arg gebeutelten FC Hammelburg zum SC. Bis er das rote Trikot mit der Nummer 9 tragen wird, vergeht allerdings noch einige Zeit, da Džafić derzeit an einer Knieverletzung laboriert.
TSV Reiterswiesen - BSC Lauter 1:0 (0:0). Tor: Mirko Zimmermann (65.). Gelb-Rot: Felix Mast (85., Reiterswiesen). Rot: Anu-In Bamrumnok (28., Lauter). Bes. Vorkommnis: Marco Schmitt (Reiterswiesen) verschießt Foulelfmeter (28.).
Die Reiterwiesener werden zwar von der sportlichen Konkurrenz aufgrund ihrer extrem rasanten und kombinationsstarken Offensivabteilung hochgelobt, aber allzu häufig klingelt es eben auch im TSV-Kasten. "Dieser Sieg war ganz wichtig für uns, weil wir ab sofort wichtige Punkte gegen den Abstieg sammeln müssen. Der Abgang von sechs Leistungsträgern in der Winterpause wird nicht so einfach zu kompensieren sein", berichtete Abteilungsleiter Tobias Vogel. "Wir haben lange Zeit nach oben geschaut, jetzt müssen wir den Blick in die unteren Tabellenregionen richten." Gegen spielerisch enttäuschende Lauterer hatten die Mannen aus den Gößleswiesen im ersten Durchgang die klar besseren Chancen. "Wir haben es allerdings trotz hochkarätiger Möglichkeiten verpasst, uns einen komfortablen Vorsprung herauszuschießen. Und so mussten wir lange auf das erlösende Joker-Tor von Mirko Zimmermann warten. Am Ende wurde es natürlich noch einmal spannend. Aber das haben wir uns selbst zuzuschreiben, dass wir nicht früher alles klar gemacht haben."
SV Morlesau/Windheim - DJK Kothen 1:1 (0:1). Tore: 0:1 Felix Bauer (20.), 1:1 Steffen Weigand (85., Foulelfmeter). Gelb-Rot: Marco Möhler (75., Morlesau).
Die DJK Kothen ist nach ihrem völlig verkorksten Saisonauftakt immer noch nicht aus dem Tabellenkeller herausgekommen. Und obwohl die Platzherren druckvoll und voller Elan ins Spiel kamen, legten die Gäste völlig überraschend vor. Eine komplett verunglückte Flanke von Felix Bauer segelte wie von Geisterhand geführt ins lange Eck des Windheimer Kastens. "Dann war plötzlich ein Bruch im Spiel. Wir standen zu weit vom Gegner weg. Und die DJK Kothen probierte es immer wieder mit Distanzschüssen", berichtete Stefan Brustmann. Nach der Pause lief bei beiden Mannschaften spielerisch nur wenig zusammen. "Einige Zuschauer waren sehr enttäuscht", so SV-Urgestein Brustmann. Wenigstens gelang Steffen Weigand nach Foul an Philipp Bold noch der Ausgleich vom Kreidepunkt aus. "In dieser Szene hat sich allerdings der Gegner selbst in arge Bedrängnis gebracht. Aus Sicht der Gäste war der Strafstoß nämlich komplett vermeidbar gewesen. Der Punkt ist enorm wichtig für uns, aber wir müssen uns spielerisch deutlich steigern, wenn wir in dieser Klasse dauerhaft mithalten wollen. Dann sind die Fans auch wieder zufrieden."
SpVgg Haard - VfB Burglauer 2:5 (0:1). Tore: 0:1 Thorsten Bauer (19.), 1:1 Florian Frank (49., Eigentor), 1:2 Christian Back (53.), 2:2 Jan Niklas Kiesel (60.), 2:3 Christopher Schnaus (70.), 2:4 Bastian Roßmann (72.), 2:5 Thorsten Bauer (79.). Bes. Vorkommnis: Peter Haupt (Haard) hält Foulelfmeter von Jan Schneider (70.).
Der VfB Burglauer bleibt im Aufstiegsrennen, doch musste die Elf von Jochen Haberle ordentlich investieren für die drei Punkte. "70 Minuten haben wir gut mitgehalten. Und das, obwohl uns acht Spieler gefehlt haben. Trotzdem ein Kompliment an die Mannschaft. Wenn wir komplett gewesen wären, hätten wir eine echte Chance gehabt", sagte Haards Pressesprecher Waldemar Schmitt. Den Rückstand durch den Treffer von Thorsten Bauer hatte die Elf von Thomas Wäcke etwas glücklich wettgemacht durch das Eigentor von Florian Frank nach einer Aktion von Jan Niklas Kiesel. Auf dem schwer bespielbaren Haarder Ausweichplatz hatten die Gäste nur vier Minuten später erneut vorgelegt, aber kurz darauf hatte Kiesel dann doch sein Erfolgserlebnis mit dem Treffer zum 2:2. Es folgten dramatische Minuten, in denen Haards Schlussmann Peter Haupt einen Strafstoß parierte, ehe der Favorit, der vor dem Wechsel zweimal Aluminium getroffen hatte, zum unwiderstehlichen Endspurt ansetzte.
DJK Salz - FC Reichenbach 1:2 (0:1). Tore: 0:1 Christoph Hillenbrand (45.+1), 1:1 Nico Rauner (48.), 1:2 Johannes Katzenberger (75.). Gelb-Rot: Christopher Saal (90.+3, Reichenbach).
Mit der Spielverderber-Rolle wurde es nichts zum Rest-Runden-Auftakt. "Es war ein offenes Spiel von beiden Seiten", berichtete DJK-Sportleiter Volker Straub. "In der ersten Halbzeit hatte Reichenbach etwas mehr vom Spiel und hat uns hinten rein gedrückt." Und dennoch sei der Gastgeber zu zwei hundertprozentigen Chancen gekommen. So aber gingen die Gäste in der Nachspielzeit durch einen Freistoß von Christoph Hillenbrand in Führung. Nach dem Seitenwechsel nahmen nämlich die Sälzer das Heft in die Hand und kamen auch durch einen Kopfball von Nico Rauner zum zu diesem Zeitpunkt überfälligen Ausgleich. Es folgte ein offenes Spiel, in dem beide Seiten zur Offensive bereit waren und den Dreier wollten. "Fehler werden halt im Fußball bestraft", leitete Volker Straub das weitere Geschehen ein. Ein solcher unterlief der einheimischen Abwehr auf dem schwer bespielbaren Geläuf, den der Tabellenführer durch Johannes Katzenberger eiskalt ausnutzte.
DJK Burghausen/Windheim - SV Niederlauer 3:3 (2:3). Tore: 0:1 Manuel Knaier (4. Foulelfmeter), 1:1 Mirco Kleinhenz (6.), 1:2 Sebastian Braun (30.), 1:3 Lukas Knaier (36., Foulelfmeter), 2:3, 3:3 Andreas Straub (45., 75.).
Dieses Spiel hatte keine lange Aufwärmphase. Nach sechs Minuten stand es bereits 1:1, nachdem Manuel Knaier den ersten Foulelfmeter zum 0:1 verwandelt und Mirco Kleinhenz ausgeglichen hatte. Dann beruhigte sich zunächst das Geschehen, ehe Sebastian Braun die Gäste ein zweites Mal in Führung brachte. Lukas Knaier verwandelte noch den zweiten Foulelfmeter zum 1:3. Das war aber noch nicht der Halbzeitstand, weil Andreas Straub der Anschlusstreffer gelang. "In der zweiten Halbzeit haben wir sie an die Wand gespielt", befand DJK-Abteilungsleiter Manfred Schmitt. Seine Mannschaft hatte noch einen Latten- und einen Pfostenschuss zu verzeichnen, so dass "Niederlauer sehr gut bedient war", dass es beim Ausgleichstreffer von Andreas Straub geblieben ist.
DJK Waldberg - TSV Rothhausen/Thundorf 0:0. Bes. Vorkommnis: Patrick Seufert (Waldberg) verschießt Foulelfmeter (37.).
Zweiter von vorne gegen Zweiten von hinten: Dabei hat die DJK Waldberg im Kampf um die Tabellenspitze zwei wichtige Punkte liegen gelassen, während die wie die Löwen kämpfenden Gäste aus Rothhausen und Thundorf einen wichtigen Zähler auf dem Weg zum Klassenerhalt erringen konnten. Unser Informant aus Waldberg, der Abteilungsleiter Sebastian Arnold, begann seinen Bericht ganz routinemäßig mit "Tore Fehlanzeige, besondere Vorkommnisse 37. Minute, Patrick Seufert verschießt Foulelfmeter." Daniel Bühner war zu Fall gebracht worden. Und dann sogleich sein "Fazit zum Spiel: Wenn Rothhausen/Thundorf jedes Spiel so gespielt hätte, wie sie heute gespielt haben, stünden sie nicht da, wo sie jetzt stehen." Und er philosophierte weiter: "Die DJK Waldberg hätte noch drei Tage und 47 Minuten spielen können, und hätte kein Tor geschossen." rus/js