Der HSC hatte bei seinem vergangenen Spiel am Sonntag Probleme mit seinen Zweikämpfen und Abschlüssen. Jetzt steht wieder eins in Bruchköbel an.
SG Bruchköbel - HSC Bad Neustadt (Sonntag, 17 Uhr)
"Man kann auch am Sonntag Spiele gewinnen", so der feste Glaube von Margots Valkovskis, dem es unerklärlich ist, warum der HSC (10./5:5) in der Vergangenheit und zuletzt bei der deutlichen 20:30-Niederlage in Großwallstadt immer so seine Probleme mit diesem Tag hat. Neue Gelegenheit zur Widerlegung der These "HSC und Sonntag passt nicht" haben seine Schützlinge beim Gastspiel in Bruchköbel. Die SG (11./5:5) darf sich in dieser Saison nach der souveränen Meisterschaft in der hessischen Oberliga erstmals Drittligist nennen. Der Aufsteiger hat sich bereits gut akklimatisiert, was seine beiden Siege binnen 14 Tagen beweisen.
Euphorie in Bruchköbel
Die Mannen von Oliver Hubbert, der bereits im vierten Jahr den Taktstock bei den Hessen schwingt, feierten den ersten Heimerfolg in der Dreispitzhalle gegen Germania Großsachsen (23:20), der letztwöchige Auswärtserfolg im Derby beim TV Gelnhausen (26:24) löste beim Aufsteiger und seinen Fans Euphorie aus. "Das erschwert unsere Aufgabe natürlich", erklärt Valkovskis ohne Umschweife, "aber meine Spieler wissen nun endgültig, dass auch diese Begegnung kein Kinderspiel werden wird."
Überhaupt dürfte dies für jede noch zu bestreitende Partie in dieser Saison gelten. Nach der Niederlage des bislang verlustpunktfreien Spitzenreiters SG Leutershausen beträgt dessen Vorsprung auf den ersten Relegationsplatz gerade einmal vier Punkte. Bei einer Niederlage würde der HSC richtig im Schlamassel stecken. "Das wird passieren", prophezeit der Trainer, "wenn wir wie in Elsenfeld nicht in die Zweikämpfe kommen, im Deckungsverhalten nicht konsequent gegen den Ball spielen und unserer Kombinationsspiel samt Abschlüssen zu unkonzentriert vortragen." Dabei ist statistisch gesehen die HSC-Defensive immer noch das Prunkstück, sie hat im Vergleich zu allen Konkurrenten bisher die wenigsten Gegentreffer zugelassen. Allerdings auch die wenigsten auf der Plus-Seite.
Keine große Veränderung nötig
In personeller Hinsicht gibt es am Sonntag keine Veränderungen, bis auf Konstantin Singwald steht der bekannte Kader zur Verfügung. Gespannt darf man sein, wie Neuzugang Martin Bieger, der nach verletzungsbedingter Pause erste Spielpraxis in Großwallstadt sammelte, einschlagen wird. Einschlagen sollen auch Vilim Leskovec, Filip Milutinovic und Gary Hines aus dem Rückraum. Hines, der derzeit bundesweit nicht als Handballer, sondern als "Ninja Warrior-Finalist" für Schlagzeilen sorgt, präsentierte sich den vergangenen Wochen in starker Form. Diese wünscht man auch Jan Wicklein. Der Rechtsaußen hing in den vergangenen Begegnungen etwas in der Luft, warf selten, traf noch seltener und rutschte dadurch in der Liga-Torschützenliste ab. Trotzdem werden die Gastgeber ihr besonderes Augenmerk auf den gebürtigen Offenbacher richten.
Die halbe Miete wäre es diesmal, nicht auf die gewohnte Anwurfzeit (19.30 Uhr) zu warten, sondern schon um 17 Uhr hellwach zu sein - "auch wenn Sonntag ist", sagt Valkovskis.