Es war ein verhängnisvoller Heimweg von der Schule. Drei Jugendliche fuhren am Montag von Bad Neustadt nach Bad Brückenau, als es unter der Sinntalbrücke krachte. Das Auto landete gleich dreimal in der Leitplanke.
Eine junge Frau und zwei Mitfahrer hatten Glück im Unglück: Bei einem Unfall auf der Kreisstraße 2289 unter der Sinntalbrücke krachte ihr Fahrzeug - ein Nissan - dreimal gegen die Leitplanke, stieß mit drei weiteren Fahrzeugen zusammen und blieb schließlich liegen. Das Auto wurde bei dem Unfall völlig demoliert, aber die Fahrerin und der Beifahrer, 18 und 19 Jahre alt, verletzten sich nur leicht. Eine 18-Jährige, die auf der Rückbank gesessen hatte, erlitt schwere Verletzungen. Sie schwebe aber nicht in Lebensgefahr, teilte der Notarzt der Polizei mit, bevor das Mädchen ins Krankenhaus in Bad Kissingen eingeliefert wurde.
Erste Hilfe noch vor dem Notarzt "Das Auto ist Schrott", stellte Polizeioberkommissar Michael Kapitz am Unfallort fest. Der Notruf wurde um 13.25 Uhr abgesetzt. Sofort machten sich drei Rettungsfahrzeuge und zwei Polizeistreifen auf den Weg. Da wurden die Unfall-Opfer aber bereits fachmännisch versorgt. Wie es der Zufall so wollte, war just in diesem Moment ein Bundeswehr-Fahrzeug von der Ausbildungszentrale der Vereinten Nationen in Hammelburg auf der Straße unterwegs. Die Soldaten leisteten Erste Hilfe - noch bevor die Rettungswagen am Unfallort eintrafen.
Die drei jungen Menschen waren gerade auf dem Heimweg von der Schule in Bad Neustadt nach Bad Brückenau, als die Fahrerin bei der Unterführung unter der Sinntalbrücke auf die Gegenfahrbahn geriet. "Wir vermuten Unachtsamkeit als Ursache der Unfalls", sagte Kapitz. Ein entgegen kommender Fahrer eines Sattelzuges reagierte sofort und wich seinerseits auf die Gegenfahrbahn aus. Trotzdem streifte die junge Frau den Anhänger am Heck. Auch einen weiteren Lkw, der ebenfalls auf die Gegenfahrbahn auswich, erwischte der Nissan an dessen rechter Seite, bevor er frontal in der linken Leitplanke landete. Leitplanke die Erste.
Kollision mit drei Fahrzeugen Denn die Wucht des Aufpralls war so groß, dass das Auto zurück auf die Straße schleuderte, sich einmal um sich selbst drehte - wobei es mit einem VW Golf zusammen stieß - und rückwärts an den Straßenrand knallte. Leitplanke die Zweite. Dann schleuderte der Wagen gegen die gegenüberliegende Abgrenzung, wo er völlig zerstört liegen blieb. Leitplanke die Dritte.
Die Fahrer der beteiligten Fahrzeuge kamen mit dem Schrecken davon. Die Polizei lobte das Verhalten insbesondere der Lkw-Fahrer, die durch ihr Ausweichen auf die Gegenfahrbahn Schlimmeres verhindert hatten. "Bei einem frontalen Zusammenstoß hätten wir drei Tote gehabt", stellte Kapitz im Nachhinein trocken fest. Mit rund 20.000 Euro Sachschaden fällt die Bilanz aber trotzdem heftig aus. Gegen die Fahrerin des Nissans wird nun ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung im Straßenverkehr eingeleitet.
Die Straße zwischen Riedenberg und der Einmündung in die Bundesstraße 286 wurde komplett gesperrt. In beiden Fahrtrichtungen bildeten sich lange Schlangen. Später wurde die Straßen wieder einspurig für den Verkehr freigegeben. Ortskundige nutzen den Schleichweg an der Stockpapier-Mühle. Auch Laster schepperten über die Schlaglöcher des Behelfs-Weges. Um kurz vor 14.30 Uhr wurde der Unfallwagen abgeschleppt. Die Straßenmeisterei, die mit vier Leuten vor Ort war, beseitigte die Spuren.
Um 14.45 Uhr lief der Verkehr wieder, als ob nichts gewesen wäre. Nur die Schrammen an den Leitplanken zeugen vom folgenschweren Unfall.