Oberstudiendirektor Peter Rottmann ist jetzt offiziell als Schulleiter des Schönborn-Gymnasiums eingeführt worden. Für ihn ist es das zweite Heimspiel
Grußworte, musikalische Umrahmung, ein Imbiss danach - eine Einführungsfeier hat ihre feste Regeln. Am Münnerstädter Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium gibt es aber traditionell ein wenig mehr. Da darf zwischendurch auch mal kräftig gelacht werden. Das wohl schönste Kompliment bekam Peter Rottmann von den Schülern, die ihm nach den ersten Monaten eine erfolgreiche Laufbahn als Schulleiter prophezeiten, wenn er so weiter macht, wie er begonnen hat. Mit den Worten "Die Schüler in diesem Haus - das ist unser Schatz" machte Peter Rottmann unmissverständlich klar, was ihm wirklich wichtig ist.
Nach der Eröffnung durch die John-Philipps-Bigband unter der Leitung von Thomas Reuß sorgte der stellvertretende Schulleiter Jens Hupfer bei der Begrüßung für den ersten Lacher. Nach seinem Abitur in Münnerstadt habe Peter Rottmann 34 Jahre im "Exil" verbracht, bis er als Schulleiter zurück ans Schönborn-Gymnasium kam, sagt er. Unter den Gästen zählte Jens Hupfer die Vorgänger Peter Rottmanns Gert Weiß und Hans Dietrich Unger auf. "Da fehlt doch einer", stellte er fest. Genau! Joachim Schwigon konnte nicht anwesend sein. Warum, das erfuhren die Gäste durch eine Video-Botschaft. Da sah man den letzten Schulleiter im Urlaubsoutfit, die Tuba spielend am karibischen Strand. Er wünschte seinem Nachfolger ein gutes Händchen, nahm einen Schluck vom exotischen Drink und sagte "Tschüss". "Das dauert noch ein paar Jahre", meinte Jens Hupfer mit Blick auf den Ruhestand von Peter Rottmann.
"Wenn sich eine Tür schließt, so öffnet sich eine andere." Mit diesem Zitat stieg die Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Unterfranken, Monika Zeyer-Müller in ihre Begrüßungsrede ein. Ewas Besonderes sei es, wenn jemand Türen öffnet, die er schon früher geöffnet hat. Peter Rottmann sei "back to the roots" - zurück zu den Wurzeln - gekehrt. Sie ging auf die Leitlinien ein, die ihr Vorgänger Gert Weiß herausgegeben hatte. Deren Umsetzung sollte einen Schulleiter zum idealen Chef machen. Allerdings habe er schon prophezeit, dass man dabei an Grenzen stoßen könne. "Weil nicht jeder geführt werden möchte." Man müsse da einen Konsens finden.
"Er übernimmt ein wohl bestelltes Haus", meinte Monika Zeyer-Müller und ging kurz auf den Werdegang Peter Rottmanns ein. In München werde es beim nächsten Mal schwierig, einen solchen Nachfolger zu finden. Denn sowohl Joachim Schwigon als auch Peter Rottmann hatten ihr Abitur am Schönborn-Gymnasium abgelegt, um später als Schulleiter zurückzukehren. Einem Zeitungsbericht hatte sie entnommen, dass beide Blockflötenunterricht hatten, deshalb gab sie künftigen Anwärtern mit auf den Weg: "Blockflötenunterricht ist eine wichtige Voraussetzung dafür, um hier einmal Schulleiter zu werden." Sie wünschte Peter Rottmann Kraft, Ausdauer, Gesundheit und eine glückliche Hand für seine künftige Aufgabe.
Stellvertretender Landrat Emil Müller hob die gute Zusammenarbeit zwischen Landkreis und den Schulen, die vom Kreis mit hohem Engagement ausgestattet werden. Alte Schulen werden saniert, wo das nicht mehr geht, gibt es Neubauten. Besonders viel werde im IT-Bereich investiert. Als Beispiel nannte Emil Müller die Tabletklassen am Gymnasium. Außerdem habe der Landkreis beschlossen, alle Schulen mit Glasfaserkabel auszustatten. "Wenn das etwas dauert, dann liegt das nicht am politischen Willen, sondern an den ausführenden Firmen", sagte er.
Ein Schulleiter sei nicht nur Lehrer, sondern auch Manager, sagte Bürgermeister Helmut Blank. Er müsse Lehrer und Schüler zusammenhalten. "Sie müssen ein Magier sein", meinte er. In Münnerstadt gebe es sehr gute Schulen und das Schönborn-Gymnasium sei ein wichtiger Standortfaktor. Er wünschte Peter Rottmann viel Erfolg.
Sie seien beeindruckt von seinen Fähigkeiten, sagte Fadya Soda von der Schülermitverantwortung (SMV). Es sei sehr schwer, in die Fußstapfen von Herrn Schwigon zu treten. "Sie haben das mit Bravour bestanden." Frederik Dürr bescheinigte Peter Rottmann, dass er immer ein offenes Ohr habe. Zusammen mit Jascha Bauer-Heilmann überreichten sie einen Weihnachtbaum, den sie zuvor mit Lichtern geschmückt hatten, die symbolisch für Eigenschaften des neuen Schulleiters stehen.