Druckartikel: Mittelalterliches Spektakel auf der Burg Botenlauben

Mittelalterliches Spektakel auf der Burg Botenlauben


Autor: Peter Rauch

Reiterswiesen, Sonntag, 18. Sept. 2016

Auch in diesem Jahr hatten es die Organisatoren der Botenlauben-Festspiele wetterbedingt nicht leicht. Dennoch boten sie ein abwechslungsreiches Programm.
Kunst und Handwerk, hier das Schmieden, wurden gezeigt. Foto: Peter Rauch


Vom Regen verschont blieben die 29. Botenlauben-Festspiele wirklich nicht. An diesem Wochenende fand das Mittelalterspektakel hoch oben über der Stadt auf Burgruine Botenlauben statt. Zeitgleich mit der Eröffnung des Zünftemarktes am Samstagnachmittag begann auch der Regen, der bis zum späten Abend nicht mehr nachlassen wollte.

Für die Händler war das kein allzu großes Problem, hatte doch jeder sein Zelt mitgebracht. Nur die Käufer machten sich rar, sofern die Ware im Trockenen, sie aber im Regen stehen sollten. Bewährt hat sich vor allem die neue Form der Verkaufshäuschen für Speis und Trank. Sie passen nun nicht nur optisch sehr gut ins Bild der Burg als kleine, vor dem Burggraben liegende Fachwerkhäuser, sondern sie boten den Gästen auch einigen Schutz vor dem Regen.

Die Ritter kämpften gleich dreimal um die Gunst der schönen Ritterfräulein. Die Gruppe "Vitigo" aus Komotau/ Tschechien ist zwar hart im Nehmen, aber solch ein Tegen ist bei ihren Schaukämpfen mehr als lästig. Zwar rosten die Rüstungen vermutlich nicht mehr so schnell wie früher, aber der Boden wird glitschig, und die eisernen Schwerter sind scharf.

Unbeeindruckt vom Wetter zeigten sich die Hassenbacher Falkner, die mit Uhu und Buntfalken den Burghof bevölkerten. Während der Uhu verträumt den Klängen lauschte, verspeiste der Falke ungezwungen Heuschrecke um Heuschrecke, die sich im feuchten Gras nur behäbig bewegten.

Auftritte zeigten auch die jüngsten Darsteller beim Kindertanzfest "Minnesangs Frühling" sowie die Aktiven beim Ritanswiesener Burgtheater "Der Vogt von Botenlauben".


Feuerzauber im Burggraben

Komplett abgesagt wurde im Lauf des Samstagnachmittages das Nachtmysterium mit "Un poco loco". Kostproben seiner Feuershow gab Marc Vogel als Herold, Gaukler und Feuerzauberer dafür dann schon am späten Vormittag im Burggraben.

Zum Minnesänger-Einzug am Sonntag blieb das Wetter immerhin trocken, so dass Ritterkämpfe, Tänze und Minnesängerwettbewerb ohne Schirmeinsatz zu bestaunen waren. Dazwischen wurden "Graf Ottos Minnelieder des Botenlaubers (Knud Seckel)" mit historischen Instrumenten und Melodien präsentiert. Zum romantischen Ausklang im Fackelschein war sogar noch das am Samstag abgesagte Nacht-Mysterium kurzfristig ins Programm genommen worden.