In den Gemeinden der Allianz Kissinger Bogen soll es schon bald Geschenk- körbe zu kaufen geben, die mit Produkten aus der Region gefüllt sind. Die Idee ist aber nicht leicht umzusetzen.
Eine Dose Wurst, ein Flachmann mit Schnaps, ein Gläschen Honig und etwas Dekoratives aus Ton. Alles Produkte, die in der Region hergestellt werden. Sie könnten, liebevoll auf einem Brotzeitbrettchen arrangiert, eine Art Geschenkkorb bilden. Den sollen die Bewohner der vier Gemeinden der Allianz Kissinger Bogen und ihre Gäste künftig kaufen können.
Auch ist vorgesehen, dass die Bürgermeister diese Arrangements nutzen, um beispielsweise Jubilare oder Besucher zu beschenken. "Wir wollen damit die örtlichen Direktvermarkter in den Gemeinden der Allianz bekannter machen", erklärt Ganna Kravchenko das Ziel dieser Idee. Sie ist die Projektmanagerin der Allianz Kissinger Bogen, zu der außer Burkardroth auch Bad Bocklet, Nüdlingen und Oberthulba gehören.
Organisatorische
Probleme
Gemeinsam mit Bürgermeister Waldemar Bug (ödp) hatte sie zu einem Treffen der Erzeuger aus den vier Gemeinden ins Burkardrother Rathaus geladen, um das Vorhaben zu besprechen. Bei den neun anwesenden Direktvermarktern kam die Idee mit den Geschenkkörben sehr gut an. Jedoch zeigte sich recht schnell, dass es gar nicht so einfach ist, diese umzusetzen. Zwar haben die örtlichen Erzeuger ausreichend Produkte, die Körbe zu befüllen.
Doch das Drumherum ist unklar. Was soll ein Geschenkkorb kosten? Wie viele Produkte sollen hinein? Wie lange sind diese haltbar? Wo soll es die Präsentkörbe zu kaufen geben? Wer befüllt sie? Geklärt werden konnten diese und weitere Fragen an dem Abend aber nicht. Vielmehr wurde rege diskutiert.
Eine Frage des Materials
Beispielsweise darüber, aus welchem Material der Geschenkkorb bestehen könnte.
"Wir verwenden bei uns welche aus Wellpappe, da geflochtene Weidenkörbe einfach zu teuer sind", sagte Markus Alles, Metzgermeister aus Frauenroth. Ganna Kravchenko schlug als Alternative vor, eine Schale aus Ton zu verwenden, die den Namen der Allianz, Kissinger Bogen, symbolisieren soll und auch mit einem entsprechenden Logo versehen werden könnte.
Sebastian Kirchner, der eine Töpferei in Burkardroth betreibt, gab zu bedenken, dass Tonwaren in Verbindung mit Lebensmitteln bestimmte hygienische Anforderungen erfüllen müssen. "Außerdem könnte eine Schale schnell brechen", fügte er hinzu. Als weitere Möglichkeit wurde ein Holzbrettchen als Grundlage angesprochen. Beisteuern könnte es die Firma Heckelmann aus Waldfenster.
"Mir würde ein Schweinsbrettchen gefallen", sagte Christel Schmitt, die eine Kleinbrennerei in Burkardroth betreibt. Jedoch wies Markus Alles darauf hin, dass auf einem Holzbrett Gläser, Flaschen und Büchsen leicht ins Rutschen geraten.
Erst mal klein anfangen
"Ich fände es gut, zunächst mit einer kleinen Auswahl zu starten, um die Leute neugierig zu machen", sagte Stefanie Kirchner von der Brennerei Bürger aus
Thulba. Auch die Idee, sich mit den ersten Geschenkkörben bei der Aschacher Schlossweihnacht zu präsentieren, fand bei ihr Anklang. Denn Organisator Jürgen Wehner aus Stangenroth hatte der Allianz Kissinger Bogen einen Stand angeboten, um die Geschenkkörbe dort zu verkaufen.
Schnellschuss vermeiden
Jedoch wurde der Vorschlag wieder verworfen, da ausreichend Zeit für die Vorbereitungen fehlt.
"Wir sollten keinen Schnellschuss machen", so Bürgermeister Bug. Schließlich einigten sich die Anwesenden darauf, den Geschenkkorb und seine möglichen Variationen beim nächsten Burkardrother Frühjahrs-oder Herbstmarkt vorzustellen und zu verkaufen. "Aber bei der Schlossweihnacht 2016 sind wir dabei", versprach Ganna Kravchenko.
Gute Erfahrungen mit online
Hubertus Gleißner aus Wittershausen, der sich mit
seinen Wildwurstwaren an der Aktion beteiligen würde, sprach in der Diskussion das Thema Werbung an. "Ich finde, wir sollten den Präsenten einen Flyer beilegen, in dem wir uns alle kurz vorstellen", sagte er. Zudem schlug er vor, Möglichkeiten dafür zu schaffen, die Geschenkkörbe auch online zu bestellen. "Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dieser Art des Einkaufens gemacht."
Den Inreressentenkreis erweitern
Die
Projektmanagerin zeigte sich abschließend begeistert von der Ideenvielfalt der Erzeuger. Welche davon konkret umgesetzt werden können und welche finanziellen Möglichkeiten die Allianz beispielsweise für Werbung hat, will sie in den kommenden Tagen prüfen. "Doch auch ihr müsst etwas tun", forderte Ganna Kravchenko die Direktvermarkter auf. Sie schlug vor, bereits beim nächsten Treffen eine Produktauswahl vorzunehmen.
"Jeder könnte sich ein bis zwei Dinge für den Geschenkkorb überlegen und mitbringen", sagte sie.
Die nächste Zusammenkunft der Direktvermarkter aus dem Bereich der Allianz Kissinger Bogen wurde für den Mittwoch, 14. Oktober, vereinbart. Treffpunkt ist um 19 Uhr im Gasthaus "Grüner Kranz" in Oberthulba. "Es wäre sehr schön, wenn noch weitere Erzeuger aus den Allianzgemeinden dazukämen", gibt Ganna Kravchenko zu bedenken.