Kuppeln, spülen, wickeln

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Der Schlauch ist fertig, Emil Rottenberger hat ihn aus der Maschine genommen. Foto: Kupka-Hahn
Emil Rottenberger sieht nach, ob der Schlauch richtig sitzt.
 
Emil Rottenberger prüft visuell, ob der Schlauch dicht ist. Ein vorhandenes Loch würde auch im Display einen Druckabfall anzeigen.
 
Petra Faber-Schmitt und Emil Rottenberger erfassen einen Schlauch, auf dem ein Code hinterlegt ist.
 
Emil Rottenberger kuppelt den Schlauch am Einzug an. Fotos: Kupka-Hahn
 

"Euer Schlauch ist in Ordnung und nicht kaputt", stellt Gerätewart Emil Rottenberger zufrieden fest. Auch der Blick auf das Display bestätigt seine Diagnose. Bernd Müller, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Stralsbach, sagt: "Ich war mir sicher, dass dieser Schlauch ein Loch hat."

Beim Feuerwehrstammtisch wurde die neue Schlauchwaschanlage vorgestellt. "Die alte Anlage war eine nicht mehr zeitgemäße Sache. Auch war sie nicht für zwölf Feuerwehren, sondern nur für drei ausgelegt," erläutert Emil Rottenberger, der die neue Anlage zusammen mit sechs weiteren Feuerwehrleuten in Burkardroth betreibt. "Wir sind einfach nicht mehr nachgekommen", begründet der Gerätewart die Neuanschaffung und ergänzt: "Aber auch der Handdruckapparat an dem alten Waschtrog war defekt." Jetzt steht im Burkardrother Feuerwehrhaus eine vollautomatisch funktionierende Waschanlage der Firma Bockermann, in die die Gemeinde 60 000 Euro investiert hat.

"Zuerst wird der Schlauch vorgewaschen", erklärt der Gerätewart Emil Rottenberger. Er verweist auf einen Trog, der links an der Maschine befestigt ist. Dort liegt ein Schlauch, der an einer Kupplung befestigt werden muss. Dann wird die Automatik gestartet.
"Jetzt zieht die Maschine den Schlauch ein und misst dabei die Länge des Schlauches aus - ob er 15 oder 20 Meter lang ist", sagt Rottenberger. Im nächsten Arbeitsgang wird der Schlauch aufgewickelt und ausgedrückt. Dann muss Rottenberger eingreifen und den Schlauch an eine andere Kupplung anschließen. Gleichmäßig wird der Schlauch daraufhin auf zwei große Spulen aufgezogen. "Hierbei wird er mit vier bar Druck vorgeprüft. Da kann man schon mal gucken, ob er dicht ist." Nachdem die Maschine das Wasser wieder herausgedrückt hat, wird der Schlauch erneut auf die zwei Spulen gewickelt. "Je nachdem, ob der Schlauch zweifach oder dreifach gebunden ist, wird nun mit zwölf beziehungsweise 16 bar belastet. Und wenn ein Loch vorhanden wäre, würde das Wasser jetzt an die Scheibe spritzen", erklärt Rottenberger. Anschließend wird der Schlauch in der Maschine erneut ausgedrückt und fachgerecht aufgewickelt, so dass er nach einem Tag Trockenzeit wieder einsatzbereit ist.

"Wichtig ist, wenn ihr mit Schaum arbeitet, gewöhnt euch an, die Schläuche gut zu spülen. Das Wasser hier in der Maschine wird immer wieder verwendet und würde sonst nur unnötig belastet", appelliert der Fachmann an seine Kameraden. "Das ist 'ne feine Sache und erspart uns schon ein bisschen Arbeit", bemerkt Georg Grom, der Kommandant aus Frauenroth. Bisher haben die Wehren die Prüfung ihrer Schläuche, die einmal jährlich vorgeschrieben ist, selbst bewerkstelligt.

Bis die Arbeit optimiert werden kann, dauert es noch einige Zeit, räumen Kirchner und Rottenberger ein. Schließlich wird jeder der rund 1000 Feuerwehrschläuche im Markt Burkardroth von der neuen Anlage erfasst und geprüft. "Wenn alle Daten drin sind, weiß man sogar, auf welchem Fahrzeug sich jeder Schlauch befindet", erklärt Petra Faber-Schmitt, die stellvertretende Kommandantin der Zahlbacher Feuerwehr. "Wir können dann sogar genau sagen, wann jeder Schlauch zum Prüfungstermin ansteht."