Karl Voll sucht neue Bleibe für sein Mini-Zahlbach

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Vorsichtig nimmt Karl Voll Haus für Haus aus seiner Ausstellung, die einen Blick auf das Zahlbach der 1950er-Jahre ermöglicht. Er muss die unzähligen Teile vorübergehend einlagern, da er noch keinen neuen Ausstellungsraum gefunden hat. Foto: Katrhin Kupka-Hahn
Vorsichtig nimmt Karl Voll Haus für Haus aus seiner Ausstellung, die einen Blick auf das Zahlbach der 1950er-Jahre ermöglicht. Er muss die unzähligen Teile vorübergehend einlagern, da er noch keinen neuen Ausstellungsraum gefunden hat. Foto: Katrhin Kupka-Hahn

Ein wenig traurig ist Karl Voll schon. Er ist gerade dabei, seine Miniaturansicht von Zahlbach zusammen zu räumen. Haus für Haus, Detail für Detail wird von ihm vorsichtig abgebaut und verpackt - in Obstkisten.

"Ich werde die Ausstellungsstücke erst mal einlagern", sagt der 74-Jährige. Wie schwer das fällt, ist ihm anzusehen.
In den vergangenen Monaten war das Kunstwerk in dem ehemaligen Geschäft von Justin Albert in der Forstmeisterstraße ausgestellt. Mehrere Zeitungen in der Region und auch das Bayerische Fernsehen haben darüber berichtet. Unzählige Bewohner des Marktes, Schulklassen und sogar die Würzburger Walleut" haben sie besucht.

Nun hat das Haus den Besitzer gewechselt und Karl Voll muss mit seiner Ausstellung ausziehen. Überraschend kam das für ihn nicht. "Ich durfte den Laden kostenlos nutzen, jedoch nur unter der Maßgabe, wenn das Haus verkauft wird, muss ich raus", so der ehemalige Elektromeister. Bis 1. November muss er den Laden geräumt haben.
Einen neuen Ausstellungsraum für sein "Zahlbach in Kleinformat" hat er noch nicht gefunden. Zwar hat Voll mehrere Institutionen angeschrieben, wie etwa das Freilandmuseum in Fladungen, doch es gab keine Rückmeldung.


Ausreichend Platz nötig

"Die Ausstellung braucht schon etwas Platz", räumt der Künstler ein. "Vielleicht ist das das Problem." Inzwischen kann er sein bisher rund sieben mal fünf Meter großes Miniaturdorf sogar noch erweitern. "Ich habe die Ölmühle samt Nachbarhäusern nachgebaut" sagt er. Die älteren Burkardrother kennen sie noch, Jüngeren ist der Standort als Straße "Am End" bekannt.
Rund 3500 Stunden lang hat der ehemalige Elektromeister an der Ausstellung gebaut. Jedes Haus hat er aus dem Holz von Obstkisten gefertigt, die er überwiegend von der Firma Mönch aus Großenbrach bekam. Auch Anwohner haben ihm Kisten vorbeigebracht. Nun hofft Karl Voll darauf, dass sich doch noch eine neue Bleibe für sein Mini-Zahlbach findet. "Es wäre doch schade, wenn es verschwindet."