Der Kreisverband zeigt am Sonntag, 24. Juni Nutz- und Ziergärten in den Gemeinden Wartmannsroth, Oberthulba und Aura.
Eigentlich ist Albrecht Schmitt nicht einmal Mitglied im örtlichen Gartenbauverein. "Aber ich helfe trotzdem überall mit", sagt der 62-Jährige. Als die Ortsvorsitzende Margot Schottdorf ihn nun auch noch fragte, ob er beim "Tag der offenen Gartentür" mitmacht, ließ er sich erneut breit schlagen: Kommenden Sonntag ist sein Garten in der Oberthulbaer Ledergasse als einer von zehn Gärten im Kreis geöffnet (siehe Info-Kasten).
"Der Garten ist mein Hobby", berichtet Albrecht Schmitt. Eigentlich wohnt er mit seiner Frau Christine in der Ledergasse 23. Im Hof des ehemaligen landwirtschaftlichen Betriebes hat er einige Hochbeete angelegt. "Da ziehen wir Gemüse und Salat, weil da die Schnecken nicht hinkommen." Das eigentliche Gartenparadies befindet sich aber rund 50 Meter unterhalb des Anwesens direkt an der Thulba. "Das war früher der Hühnergarten, der schmale Streifen hat schon immer zum Anwesen gehört", erzählt Schmitt. Nach der Verlegung der Thulba kaufte er ein Stück dazu, baute das alte Hühnerhaus um und legte eine Mischung aus Stauden-, Rosen- und Blumengarten mit Rasen und Hochbeeten an.
Hoffen auf gutes Wetter
Seit Jahrzehnten steckt er viel Freizeit in den Garten. Auch ein schwerer Unfall, der ihn fast einen Teil des Beines gekostet hätte, kann ihn nicht abhalten: "Ich denke oft an den Unfall, aber der Garten hat mir danach auch zur Rückkehr ins Leben verholfen." Obwohl er erwerbsunfähig war, kann er heute wieder viel im Garten werkeln. Rasen-Mähen, Hecken-Schneiden oder Unkraut-Jäten ist bei Schmitts Männersache, seine Frau Christine kümmert sich um Rosen und Gemüse. 31 Rosen-Sorten blühen gerade, ein Teich, alte Apfelbäume und jede Menge kreative Insekten-Hotels können Besucher außerdem entdecken. Am Sonntag gibt es außerdem Kaffee, Kuchen und Getränke.
Auch Rosemarie Schüll aus Schwärzelbach bereitet ihren Garten seit Wochen auf den kommenden Sonntag vor. Jetzt hofft sie, dass kein Starkregen mehr kommt, damit die Hortensien-Blüten, Gräser oder der Hopfen am Haus auch in voller Pracht bleiben. Im Zentrum des Gartens steht ein alter Kirschbaum, um ihn herum sind Nutzgarten, Wildblumen, Stauden, aber auch ein Bereich mit Findlingen angeordnet. Seit 35 Jahren gestaltet Rosemarie Schüll ihren Garten ständig um. "Ein Garten wird nie fertig", sagt die 68-Jährige.
"Wir versuchen, die Fahrwege möglichst kurz zu halten", sagt Dieter Büttner, Geschäftsführer des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege Bad Kissingen und gleichzeitig Gartenbau-Fachberater des Landkreises Bad Kissingen. Im vergangenen Jahr sei der Schwerpunkt Oberleichtersbach gewesen, heuer ist es der Altlandkreis
Hammelburg. In Wartmannsroth habe sich die Verbindung zum Brennerweg angeboten. Inhaltlich sei Streuobst ein Schwerpunkt, passend zum Jahresthema des Kreisverbandes. Allerdings gebe es in den zehn Gärten auch wieder eine große Vielfalt, damit sich Gartenfreunde viele Anregungen holen können.
Tag der offenen Gartentür
Termin Der "Tag der offenen Gartentür" findet in Bayern traditionell am letzten Sonntag im Juni, heuer also am 24. Juni, statt. Die Gärten sind von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Eröffnung Landrat Thomas Bold eröffnet den Aktionstag des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege Bad Kissingen bereits am Donnerstag, 21. Juni, um 18 Uhr im Obstgarten der Familie Lutz, Kapellenweg 5, im Wartmannsrother Ortsteil Windheim.
Info Details unter
www.kv-gartenbauvereine-kg.de.
Teilnehmer Insgesamt beteiligen sich in Unterfranken rund 80 Gartenbesitzer am Tag der offenen Gartentür. Im Landkreis Bad Kissingen sind es zehn, davon sieben in der Gemeinde Wartmannsroth. Neben der Familie Lutz in Windheim nehmen teil: Franziska Bischof sowie Anna und Anton Bischof in Wartmannsroth, Rosemarie und Peter Schüll sowie Werner Beck aus Schwärzelbach, Astrid Mützel und Eberhard Stöhrer aus Heiligkreuz, Christine und Albrecht Schmitt sowie Norbert Schmähling aus Oberthulba sowie Jutta und Thomas Weimar aus Aura.
rr