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Waldfriedhof sorgt weiter für Unruhe


Autor: Arkadius Guzy

Hammelburg, Mittwoch, 23. Mai 2018

Nach wie vor stehen sich Befürworter und Gegner des Standorts am Kohlenberg unversöhnlich gegenüber. Ein Leserbrief hat die Stimmung von Neuem angeheizt.
Der Streit darüber, ob an der Kohlenbergkapelle ein Waldfriedhof entstehen soll, spaltet Fuchsstadt.Foto: Archiv/Winfried Ehling


Der Bürgerentscheid zum Waldfriedhof an der Kohlenbergkapelle am 24. Juni soll eigentlich die aufgebrachte Stimmung im Ort lösen. Doch der Streit um den Standort bewegt weiterhin die Gemüter, wie die Gemeinderatssitzung am Dienstagabend deutlich machte.

Eigentlich sollten die Gemeinderäte nur über den Informationsflyer zum Bürgerentscheid abstimmen. Doch Martin Keller (CSU) nutzte die Sitzung für eine längere Stellungnahme. Zu dieser sah er sich durch einen Leserbrief veranlasst, der am Samstag erschienen war. Dieser lasse den Bürgermeister und die Gemeinderäte in einem "unzulässigen Licht erscheinen".

Im Leserbrief der Initiatorinnen des Bürgerbegehrens Romana Heinemann-Kufer und Daniela Stöth hieß es: "Das Bürgerbegehren wird vom Ersten Bürgermeister und einigen seiner Gemeinderäte wohl nicht als ein demokratisches Recht seiner Bürger gesehen, sondern als ,ziviler Ungehorsam‘, mit dem man offensichtlich nicht umgehen kann."

"Zu keinem Zeitpunkt hat der Bürgermeister das Bürgerbegehren als demokratisches Recht in Zweifel gezogen", sagte Keller dazu. Er richtete an die Unterstützer des Bürgerbegehrens den Appell: "Macht den Scherbenhaufen nicht noch größer!" Der Scherbenhaufen müsse nach dem 24. Juni noch zu reparieren sein. Denn die dörfliche Eintracht sei verloren gegangen, Bekanntschaften seien nicht mehr das, was sie gewesen seien.

Brigitte Burtchen (UWG) kritisierte den Leserbrief ebenfalls, der sich in Passagen auch auf eine Bürgerversammlung im März bezog. Burtchen widersprach der Darstellung der Veranstaltung. So wurden laut Burtchen die Gegner des Kohlenberg-Standorts nicht als Idioten bezeichnet. "Wir haben vereinbart, einen gemeinsamen Flyer zu machen, und dann fängt man auf dieser Schiene an", äußerte Bürgermeister Peter Hart (CSU/UWG) sein Unverständnis über den Leserbrief.

Wie der Gemeinderat einstimmig beschloss, soll das Informationsblatt in der kommenden Woche an die Haushalte verteilt werden. Die Gemeinde und die Initiatoren des Bürgerbegehrens stellen darin ihre Argumente für beziehungsweise gegen den Kohlenberg als Standort für einen Waldfriedhof dar.
Mit dem Informationsblatt soll die Stimmung bis zum Bürgerentscheid am 24. Juni beruhigt und die Diskussion zurückgenommen werden. Doch ist fraglich, ob beide Seite es damit bewenden lassen werden.

Heinemann-Kufer blieb bei den Darstellungen des Leserbriefs, wie sie nach der Sitzung erklärte. Sie verweis darauf, dass die Gemeinderäte, die dezidiert gegen den Standort sind, bei der Sitzung gefehlt haben.