Druckartikel: Im Einsatz für Lese- und Spielspaß

Im Einsatz für Lese- und Spielspaß


Autor: Arkadius Guzy

Hammelburg, Mittwoch, 25. April 2018

Die Stadtbibliothek hat über Hammelburg hinaus Bedeutung. Zum Erfolg der Einrichtung tragen auch die ehrenamtlichen Helfer bei.
Angelika Stahl und Mona Schreiber kümmern sich um die Bücher und Spiele der Stadtbibliothek.Foto: Arkadius Guzy


Ihre ehrenamtliche Arbeit liefert ihnen einen ganz intimen Einblick in die Gewohnheiten der Bibliotheksnutzer. "Man sieht, ob jemand ein Nutella-Brot beim Lesen gegessen hat", sagt Angelika Stahl. Krimis und Comics sehen am meisten mitgenommen aus, ergänzt Mona Schreiber. Die beiden gehören neben Christine Reimann und Cornelia Mence zu den Ehrenamtlichen, die im Hintergrund die Arbeit der Stadtbibliothek unterstützen.

In der Hammelburger Stadtbibliothek bekommt jedes Buch einen Schutzumschlag aus Folie. So hält es länger und es kann abgewischt werden. "Hier werden die Bücher nach der Ausleihe geputzt. Das ist nicht überall so", erklärt Schreiber. Das Folieren übernimmt Stahl einmal die Woche. Als sie in den Ruhestand gegangen ist, sei sie gefragt worden, ob sie helfen wolle, sagt die 67-jährige, frühere Vorzimmersekretärin des Bürgermeisters.

Das Folieren geht ihr leicht von der Hand, auch wenn sie es am Anfang lernen musste. Das sei aber schnell gegangen. Stahl führt es darauf zurück, dass sie gerne tapeziere.

Mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz spart sie der Stadtbibliothek Geld. Sonst müsste die Einrichtung fertig folierte Bücher über ein spezialisiertes Unternehmen bestellen, wie Leiterin Karin Wengerter erklärt. Eine große Hilfe ist auch Schreiber. Sie überprüft abgegebene Spiele auf Vollständigkeit. "Ohne das könnten wir die Spiele gar nicht ausleihen", sagt Wengerter.

Schreiber zählt das Material der einzelnen Spiele. Im Deckel jeder Schachteln klebt ein Zettel, der das Zubehör auflistet. Schreiber orientiert sich an dieser Inventarliste und schaut das Spielmaterial durch. "Das umfangreichste Spiel hat 500 Teile", sagt Schreiber. Sie hilft schon seit zehn Jahren in der Stadtbibliothek mit. Über eine Freundin, die dort arbeitete, sei sie dazu gekommen, erklärt die 71-Jährige.

Auch sie kennt mittlerweile die Vorlieben der Nutzer: Kinderspiele und Lernspiele würden am häufigsten ausgeliehen. Im Großen und Ganzen gingen die Nutzer pfleglich mit den Sachen um. Wenn doch einmal etwas fehlt, wird es aus dem Fundus an Spielmaterial ergänzt, den die Stadtbibliothek vorrätig hat.

Manchmal, berichtet Schreiber, legen die Nutzer auch selber etwas in die Schachtel hinein. So sei einmal ein abhandengekommener Autospielstein durch ein anderes Spielzeugauto ersetzt worden. Im Sommer, wenn Freibadsaison ist, würden weniger Spiele nachgefragt, weiß Schreiber von den Vorlieben der Nutzer zu berichten.

Ausleihen Der Jahresbericht für 2017 zählt 1553 aktive Leser, die regelmäßig Medien ausleihen. Kinder bis zwölf Jahren haben einen Anteil von 25 Prozent. Der Anteil der Leser über 60 Jahren liegt laut dem Bericht bei 16 Prozent. Jeder Leser nehme im Jahr durchschnittlich 50 Medien mit. Insgesamt seien 72 516 Medien ausgeliehen worden. Dazu gerechnet werden müssen noch knapp 6000 E-Book-Ausleihen.

Veranstaltungen
Die Stadtbibliothek sieht sich als Treffpunkt und Lernort. "Kinder und Jugendliche sind die wichtigste Nutzergruppe", heißt es in dem Jahresbericht. So veranstaltet die Bücherei Vorleseaktionen, den Bibliotheksführerschein für Vorschulkinder und Führungen für Klassen. Als Erfolg gilt die Reihe "erlebt & erzählt". Im Jahr 2017 erfasste der Zähler am Eingang 54 448 Besucher. Das seien täglich 264 Besucher.