Das Feuerwehrhaus und der Mangel an freien Baugrundstücken beschäftigt die Bürgerversammlung.
Der jüngst vorgestellte Feuerwehrbedarfsplan hat den Investitionsrückstand bei den Stadtteilwehren deutlich an die Öffentlichkeit gebracht. Als ein besonders extremes Beispiel gilt die Feuerwehr in Obererthal. In der Bürgerversammlung am Mittwochabend schilderte Kommandant Michael Schneider die Situation.
Regenwasser dringt ins Feuerwehrgebäude ein. "Die Klamotten sind klamm", sagte Schneider. Das Haus ist nicht beheizt, was nach Ansicht des Kommandanten auch der Technik zu schaffen macht: "Im Sommer haben wir keine Probleme, aber sobald der Frost da ist, gibt es Probleme mit der Technik." So fielen die Funkgeräte aus. Dazu kommt, dass die Garage für das Feuerwehrauto viel zu eng dimensioniert ist. Schneider erklärte, dass die Stadt bereits im Jahr 2006 darauf hingewiesen worden sei, dass das Feuerwehrhaus zu überdenken sei.
"Wir wissen, dass wir etwas tun müssen", sagte Bürgermeister Armin Warmuth (CSU). Es sei notwendig, sich einen neuen Standort zu überlegen. Warmuth bekannte sich dazu, den Bedarfsplan in den kommenden Jahren umzusetzen. Dafür wird zunächst eine Priorisierung anstehen.
Warmuth verwies auch auf die im Haushalt für 2018 eingeplanten Beschaffungen für mehrere Feuerwehren. Denn in der Bürgerversammlung stand mehrmals der Vorwurf im Raum, dass die Stadt Geld, das für andere Dinge verwendet werden könnte, für das geplante Bürgerhaus bereit stelle. Warmuth sagte: "Ich warne davor, ein Projekt gegen ein anderes auszuspielen." Er begründete die Investition ins Bürgerhaus unter anderem mit dem Nutzen für den Tourismus.
Nach dem Starkregen und der Überflutung Anfang Januar beschäftigt der Elsengraben den Kommandanten. Die Stadt wird laut Warmuth den Graben reinigen, um die Durchflusssituation zu verbessern. In der Versammlung wurde angemerkt, dass Äste in die Rohre schwimmen und diese verstopfen. Eine Vorrichtung, die das verhindert, wurde gefordert. Ein Grund für mehrere Meldungen war außerdem das Vorhaben der Stadtwerke, eine Wasseruhr für den Festplatz zu installieren. Die Anmerkungen sollen in der Stadtverwaltung besprochen werden.
Vor einem Jahr sorgte der Mangel an freien Baugrundstücken für Unruhe. Die Konfliktlinie lief quer durch den Stadtteil. Bürgermeister Armin Warmuth (CSU), Stadtbaumeister Detlef Mohr und Ortssprecher Hans Schönau suchten seitdem gemeinsam nach Lösungen. In der Bürgerversammlung am Mittwochabend präsentierten sie den Stand der Bemühungen.
Es habe zahlreiche Gespräche mit dem Landratsamt Bad Kissingen gegeben, erklärte Warmuth. "Wir waren gewillt etwas zu tun", sagte er. Fünf Bereiche rund um den Ortskern, in denen Baugrundstücke entstehen könnten, wurden untersucht. Bis auf einen sind alle durchgefallen - aus baurechtlichen Bedenken oder wegen mangelnder Verkaufsbereitschaft der Eigentümer. Lediglich oberhalb vom Friedhof könnten drei Parzellen mit jeweils etwa 800 Quadratmeter Fläche ausgewiesen werden. "Das ist momentan die einzige Lösung, die baurechtlich möglich ist", sagte Mohr.
Die Baugebietsergänzung hängt von zwei Voraussetzungen ab: Zunächst müsse die Stadt wissen, wie konkret der Bedarf sei, erklärte Warmuth. Denn mittlerweile hätten sich "ein paar Dinge relativiert". Warmuth sagte: "Wenn Bedarf ist, können wir die Sache angehen."
Dann hängt die Ausweisung der Grundstücke von der Verkaufsbereitschaft ab. "Wir müssen klären, ob wir die Fläche zu unseren Preisvorstellungen bekommen. Bisher haben wir uns in allen Fällen eine blutige Nase geholt", sagte Warmuth.
Es gibt im Ort zwar zwölf freie Baugrundstücke, sie stehen aber nicht zum Verkauf - das ist das Dilemma. So sagte Schönau: "Wir als Obererthaler müssen bereit sein, auch mal ein Stück Feld abzugeben."