Eine Auseinandersetzung im Fußball-Freude-Taumel während der EM 2012 endete blutig. Nun musste sich ein 22-jähriger Auszubildender aus Nüdlingen vor dem Amtsgericht Bad Kissingen für seine Tat verantworten.
Als am 22. Juni 2012 die deutsche Nationalmannschaft die griechischen Fußballer in der EM schlug, feierten viele Fans noch bis tief in die Nacht ausgelassen auf dem Berliner Platz in Bad Kissingen. So auch ein 30-jähriger Systemadministrator aus Bad Kissingen.
Mit 2,5 Promille Alkohol im Blut fing er an, ein paar Mädchen zu belästigen. Die flüchteten sich schließlich zu dem 22-Jährigen, der mit einem der Mädels verwandt ist. "Ich habe dem Mann mehrmals gesagt, er soll die Mädchen in Ruhe lassen", sagte der Angeklagte vor Gericht. Als der nicht reagiert habe, sei er eben handgreiflich geworden.
Faustschlag ohne viel Gerede Zwei junge Frauen, die den Vorfall ebenfalls beobachtet hat ten, berichteten indes, dass der Faustschlag sofort - ohne großes Gerede - erfolgt sei. Der 30-Jährige kam mit gebrochener Nase ins Krankenhaus und musste operiert werden. Außerdem ging seine Brille ka putt.
"An viel kann ich mich ehrlich gesagt gar nicht mehr er innern", gibt das Opfer, das auch als Ne benkläger auftritt, bei der Verhandlung zu. Den Schlag selbst habe er mitbekommen, an die Vorgeschichte könne er sich aber nicht erinnern.
Staatsanwältin Anja Hofmann sah die Vorwürfe als er wiesen an und beantragte 50 Tagessätze à 20 Euro. Richterin Eva Kloos kam dem Antrag nach. Allerdings milderte sie die Höhe des Tagessatzes auf 15 Euro aufgrund der Einkommenssituation des Auszubildenden ab.
"Nur weil man alkoholisiert ist, kann man nicht machen, was man will", sagte der Angeklagte zum Schluss der Verhandlung. Er nahm das Urteil aber mit den Worten "passt schon" an. Da weder Staatsanwaltschaft noch Nebenkläger Rechtsmittel eingelegt haben, ist das Urteil nun rechtskräftig.