Noch immer schmachten sechs Redakteure der Saale-Zeitung. Jeder von ihnen hat sich seine eigene spezielle Fastenaktion herausgesucht. Martina Straub verzichtet auf Fleisch und Wurst.
Seit ich am Aschermittwoch auf Fleisch verzichte, denke ich verschärft nach. Nicht, dass ich das vorher nicht getan hätte. Doch jetzt kreisen meine Gedanken ständig nur um eines: Was esse ich heute? Genauer: Was schmiere ich mir auf's Brot. Der Verzicht auf Wurst fällt mir am schwersten. "Iss' doch Käse", sagen die einen. "Es gibt doch so viele vegetarische Brotaufstriche", sagen die anderen.
Jaaa, stimmt schon. Aber sechs Wochen Käse essen? Nee.
Und die fertigen Brotaufstriche? Da gibt es nicht so viele, die wirklich gut sind, finde ich. Vielleicht bin ich zu anspruchsvoll? Nein. Ein paar gute Aufstriche habe ich ja schon entdeckt. Eine Kollegin hat mir ihren Lieblingsbrotaufstrich mitgebracht: Zucchini-Curry. Sieht ein bisschen grün aus, aber: schmeckt prima. Ein Rezept mit Mandeln, Möhren und Butter - ist halt eher süß und leider fett - schmeckt richtig gut.
Möhrenaufstrich mit Ingwer und Frischkäse habe ich dagegen gleich entsorgt. Die Arbeit war umsonst. Jetzt habe ich noch ein Rezept mit getrockneten Tomaten bekommen, wenig Kalorien, praktisch fettfrei. Auch lecker. Ich habe sogar schon Aufstrich aus roten Linsen gemacht. Der hat geduftet wie Wurst und auch so ähnlich geschmeckt.
Das eigentliche Problem ist, dass ich zu Hause die Aufstriche alleine essen muss und die sind nicht so lange haltbar.
Nach zwei Tagen mag ich doch mal wieder etwas anderes essen. Meine Tochter lehnt es kategorisch ab. Mein Mann probiert: "Schmeckt gut", sagt er und legt sich Wurst aufs Brot. Ich kann es ihm nicht verübeln.