Eckarts: Der Biber darf vorerst bleiben
Autor: Ulrike Müller
Eckarts, Freitag, 17. Mai 2013
Martin Stoeck ist der Biber im Krechenbachtal ein Dorn im Auge. Der Gemeinderat sorgt sich um die alte Eckartser Quelle. Doris Hupfer von der Unteren Naturschutzbehörde sieht das nicht so.
Der Gemeinderat Martin Stoeck wies in der vergangenen Sitzung seine Kollegen darauf hin, dass sich die Lage verschärft habe. Der Biber baue weiter an seinem Damm, staue den Bach auf und überflute die Wiese.
Das wäre alles kein Problem, wenn am Rande der Wiese nicht die alte Eckartser Quelle liegen würde. Sie ist versiegelt und in der Landschaft kaum zu erkennen. Doch für Bürgermeister Wilhelm Friedrich (CSU) ist sie dennoch wichtig.
Im Notfall soll die Gemeine weiter Zugriff auf die Quelle haben. Auch die Feuerwehr nutzt das Wasser für ihre Löscharbeiten. Friedrich sorgt sich um die Zufahrt zur Quelle. Denn wenn das Gelände versumpft, wird das schwieriger.
Weiterer Ortstermin soll Klarheit bringen
In der vergangenen Woche machte sich Doris Hupfer von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Bad Kissingen ein Bild von der Lage. Ihr Fazit: "Im Moment sehe ich keinen Handlungsbedarf." Das Wasser, das der Biber umleitet, fließt weiter hinten durch einen Graben wieder in den Bach. Eine Versumpfungsgefahr sei nicht zu erkennen. Außerdem dürfe die Quelle momentan gar nicht für die Trinkwasserversorgung genutzt werden.
"Da müssten schon zwei Dinge zusammenkommen", begründet Hupfer ihre Entscheidung. "Die Wasserversorgung müsste ausfallen und gleichzeitig die Wege nicht befahrbar sein." Weil das recht unwahrscheinlich ist, werden erst einmal keine Maßnahmen eingeleitet. Das will die Gemeinde aber nicht hinnehmen. "Solange ich im Amt bin, werde ich die Quelle schützen", stellt Friedrich klar.
Deshalb wird es nächste Woche einen weiteren Termin geben, bei dem der Bürgermeister die Behörde überzeugen will, doch etwas gegen den Biber zu unternehmen. "Ob wir die Quelle zur Wasserversorgung brauchen oder nicht - als Ersatz steht sie da", argumentiert Friedrich. Ob das die Naturschutzbehörde auch so sieht, wird sich zeigen. "Da gibt es andere Fälle von Biber-Aktivität, die uns mehr Sorgen machen", war während des Telefonats im Hintergrund zu hören.