Damit Wanderer und Radler ihre Routen besser planen können
Autor: Julia Raab
Oberbach, Sonntag, 13. Dezember 2015
Mountainbiker, Radler und Wanderer dürfen sich auf eine neue Karte freuen. Das Bad Kissinger Vermessungsamt hat die Karte für die Region rund um den Naturpark Bayerische Rhön veröffentlicht. Touristen und Einheimische können ihre Touren künftig einfacher planen.
Kurz war sie, die Präsentation der neuen Umgebungskarte namens "UK50-1 Naturpark Bayerische Rhön" vom Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Bad Kissingen im Haus der Schwarzen Berge in Oberbach. Aber umso wichtiger sei die Karte für die beiden Geschäftsführer Michael Pfaff von der Tourismus GmbH Bayerische Rhön und Klaus Spitzl vom Naturpark & Biosphärenreservat Bayrische Rhön e.V.. Die "Mutter aller Karten", so nennt sie Spitzl.
"Sie ist sehr bedeutsam, da sie die Grundlage für alle weiteren Karten bildet."
Im Haus der Schwarzen Berge in Oberbach wurde die neue Umgebungskarte UK50-1 mit dem Maßstab 1:50.000 vom Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung vorgestellt. Aktuelle Freizeitangebote, wie Wander- und Radwege für die Region Naturpark Bayerische Rhön, sind darauf abgebildet. Landräte aus beiden Regionen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld, die Tourismus GmbH Bayerische Rhön sowie der Verein Naturpark & Biosphärenreservat begrüßen die neue Karte.
Luftbilder alle drei Jahre neu
Vor gut sieben Jahren erschien die letzte Karte in diesem Maßstab.
"Seitdem hat sich viel geändert", sagt Konrad Unsleber, Vermessungsdirektor beim Amt für Digitalisierung, der die Präsentation hielt. Die Daten für die Karte stammen aus unterschiedlichen Quellen: Hauptquelle sind Luftbilder, die spätestens alle drei Jahre erstellt werden. "Darauf erkennt man zum Beispiel, wenn Bäume krank sind", so Unsleber. Auch Höheninformationen lassen sich durch Laser ableiten, so entstehe ein aktuelles Geländemodell der Region.
Außerdem gibt es im Amt für Digitalisierung einen Gebietstopographen, der ständig damit beschäftigt ist, regionale Informationen zu aktualisieren. Er wende sich vor Ort an regionale Verbände, die ihm Änderungen mitteilen. Neben topographischen Merkmalen werden gezielt Freizeitinformationen in die Umgebungskarte eingespeist.
Jeder kann Änderungen melden
"Beispielsweise arbeiten wir mit dem Rhönclub zusammen, um Veränderungen bei Wanderwegen zu dokumentieren", sagt Unsleber. Zusätzlich gibt es einen Meldedienst, bei dem jedermann Änderungen melden kann. Diese werden aber - im Gegensatz zu anderen Kartendiensten - von der Qualitätssicherung genau überprüft und abgesegnet.
Die Karte an sich verspreche eine bessere Lesbarkeit durch die neue Grafik. Die Mindestgröße der Kartenzeichen wurde leicht erhöht. Allgemein verständliche, bildhafte Signaturen ersetzen viele Schriftzusätze. Eine klare und leicht lesbare Schriftart gewährleiste, dass sich Namen und Zahlen deutlich aus der Kartengrafik hervorheben, so der Vermessungsdirektor. Bei den Freizeitinformationen wurde das bewährte Konzept der Amtlichen Topographischen Karte 1:25.000 (ATK25) übernommen.
Touren leichter planen
Die Freizeitwege werden nicht mehr parallel neben, sondern mittig auf die darunterliegende Geometrie gesetzt. Das Besondere daran: Jetzt könne man schon bei der Tourenplanung berücksichtigen, ob ein Radweg sicher auf einer eigenen Trasse parallel zur Straße
läuft, oder ob die Tour ein Stück auf einer vielbefahrenen Straße führt.
Übersichtlich und handlich
Die Verkehrsbedeutung der Straße sei trotz Freizeitaufdruck weiterhin erkennbar. Ebenso sei eine mehrfache Ausschilderung eines Freizeitweges, etwa für Wanderer oder Mountainbike, durch die Kombination der jeweiligen Aufdrucke ersichtlich.
Michael Pfaff von der Tourismus GmbH Bayerische Rhön lobte die neue Darstellung der Umgebungskarte: "Sie ist viel verständlicher und plastischer. Dadurch ist sie für den Tourismus sehr gut verwertbar." Außerdem betonte er die gute und kontinuierliche Arbeit des Landesamtes für Digitalisierung, die hier in diesem Rahmen gefeiert werden sollte.
Landrat Thomas Bold für den Landkreis Bad Kissingen und stellvertretender Landrat Josef Demar für den Kreis Rhön-Grabfeld, lobten die Darstellung der neuen Karte. Bold unterstrich, dass mit dieser Karte ein gemeinsames Gebiet abgedeckt und verfestigt wird, was beide verbinde. Klaus Spitzl vom Naturpark Bayerische Rhön ergänzte augenzwinkernd: "Wir sind zwar der nördlichste Punkt Bayerns, aber die Karte zeigt, dass unsere Region die Nummer eins ist." Tatsächlich ist es die erste neue Karte in diesem Maßstab, die präsentiert wurde und sie erhält - aufgrund ihrer geographischen Lage (UK50-1) - die Nummer 1.