Energiewende
Damit der Gewinn in der Stadt bleibt
Engagierte Münnerstädter wollen eine Energiegenossenschaft gründen. So soll das verdiente Geld in der Stadt bleiben. Am Donnerstag gibt es eine Infoveranstaltung.

Sie wollen eine Energiegenossenschaft in Münnerstadt gründen und hoffen auf zahlreiche Mitglieder (von links): Bern Eckert, Günter Köth, Franz Wüst und Eberhard Mayer. Foto: Thomas Malz
Die Energiewende ist beschlossene Sache und lässt sich nicht mehr aufhalten. Da sind sich Franz Wüst, Eberhard Mayer, Günter Köth und Bernd Eckert einig. Die Frage ist nur, wer daran verdient und wo das verdiente Geld hinfließt. "Im Kern geht es darum, die dem Ort innen wohnenden Potenziale im Bereich der erneuerbaren Energien in ihrer ganzen Vielfalt so zu nutzen, dass möglichst viele Menschen am Ort mitentscheiden und profitieren", sagt Franz Wüst. Und das geht nach Ansicht der vier Männer am besten durch eine Energiegenossenschaft. Dazu wird es am Donnerstag, 13. September, um 19.30 Uhr eine Informationsveranstaltung in der Alten Aula geben. Die Gründung soll dann Anfang Oktober erfolgen.
Das Vorbild sei Friedrich Wilhelm Raiffeisen, so Franz Wüst. Die Firma Agrokraft aus Bad Neustadt sei der Geburtshelfer. Nach der Gründung arbeite die Münnerstädter Genossenschaft aber völlig selbstständig.
Einfaches Prinzip
Das Prinzip ist einfach. Mitglied kann jeder Münnerstädter werden, einschließlich der Stadtteile. Voraussetzung ist ein Genossenschaftsanteil von 100 Euro. Dann können Einzelprojekte angegangen werden. "Das Konzept der Energiegenossenschaft bietet die geeignete Struktur, um vielfältigste erneuerbare Energie-Projekte, die sich hinsichtlich Technologie, Größe und Wirtschaftlichkeit unterscheiden, unter Beteiligung immer wieder neuer Gesellschafter unter einem Dach zu bündeln", so Franz Wüst.
Es ist ja kein Geheimnis, dass südlich von Münnerstadt an der ehemaligen B 19 mehrere Windräder geplant sind, die möglicherweise als so genannte Bürgerwindräder gebaut werden sollen, das heißt unter finanzieller Beteiligung der Bürger.
Und genau da könnte die Energiegenossenschaft ansetzen. Genauso wären Biogasanlagen, Blockheizkraftwerke oder Photovoltaikanlagen möglich. "Photvoltaik lohnt sich mehr als je zuvor", sagt Eberhard Mayer, obwohl ja die stattliche Förderung bekanntlich stark zurückgenommen worden sei. Der Grund sei, dass die Anlagen heute viel billiger seien und auch in Ost-West-Richtung aufgebaut werden können.
Anderer Blick aufs Windrad
Eberhard Mayer nennt noch ein Argument. Man habe einen anderen Blick auf ein Windrad, wenn man weiß, dass es einem auch selbst gehört. Und er bringt einen imaginären Zahnarzt aus München ins Spiel, der nicht wisse, wo er sein Geld hinbringen soll und deshalb in unterfränkische Windräder investiere. Nach Meinung der vier Münnerstädter können das die Münnerstädter auch selbst, dann bleibe nämlich auch der Gewinn vor Ort. Franz Wüst nennt die Energieerzeugung "ein knallhartes Geschäft, bei dem man viel Geld verdienen kann." Das verspreche gute Renditen.
Die Initiatoren fragen sich, warum man dieses Geld, großen Konzernen oder dem Zahnarzt aus München überlassen solle. Bernd Eckert erinnert an die Planungen, eine Photovoltaikanlage in der Hörnau zu errichten. Warum sollte man das einer GmbH überlassen, wenn es auch eine Genossenschaft kann.
Franz Wüst bringt noch einen Aspekt ein: Natürlich sollen die Genossen über die Renditen den Gewinn ausgezahlt bekommen. Sollte einmal der Wind besonders gut wehen oder die Sonne einmal besonders intensiv scheinen, dann könnte man das zusätzlich Geld auch in die Stadt investieren. Denkbar sei beispielsweise die Unterstützung bestimmter Vereine.
Das "flache Land" hat Flächen
Während das Geld oft in großen Städten wie München liegt, hat das flache Land, dessen Ausbluten verhindert bzw. verlangsamt werden sollte, wie Eberhard Mayer betonte, einen Vorteil, so Bernd Eckert: "Wir haben die Flächen." Ganz neu sei, dass Voruntersuchungen für den Bau von Windrädern staatlich gefördert werden, wenn das durch die Gemeinde geschehe. Franz Wüst fasste es so zusammen: Die Erträge bleiben weitgehend vor Ort, weil die Eigentümer der Anlagen die Bürger selbst sind, weil lokale Banken finanzieren, weil regionale Unternehmen die Anlagen errichten, warten und betreiben und weil die Genossenschaft ihren Sitz am Ort hat und dort die vollständige Gewerbesteuer abführt. "Und du kannst die Leute nicht bescheißen, weil du sie täglich triffst", fügt Bernd Eckert hinzu.
Alte Aula zur Verfügung gestelllt
Bei der Infoveranstaltung am Donnerstag, 13. September, sind alle Interessierten willkommen. Bürgermeister Helmut Blank (CSU) ist auch begeistert von der Idee und hat die Alte Aula kostenlos zur Verfügung gestellt.
Das Vorbild sei Friedrich Wilhelm Raiffeisen, so Franz Wüst. Die Firma Agrokraft aus Bad Neustadt sei der Geburtshelfer. Nach der Gründung arbeite die Münnerstädter Genossenschaft aber völlig selbstständig.
Einfaches Prinzip
Das Prinzip ist einfach. Mitglied kann jeder Münnerstädter werden, einschließlich der Stadtteile. Voraussetzung ist ein Genossenschaftsanteil von 100 Euro. Dann können Einzelprojekte angegangen werden. "Das Konzept der Energiegenossenschaft bietet die geeignete Struktur, um vielfältigste erneuerbare Energie-Projekte, die sich hinsichtlich Technologie, Größe und Wirtschaftlichkeit unterscheiden, unter Beteiligung immer wieder neuer Gesellschafter unter einem Dach zu bündeln", so Franz Wüst.
Es ist ja kein Geheimnis, dass südlich von Münnerstadt an der ehemaligen B 19 mehrere Windräder geplant sind, die möglicherweise als so genannte Bürgerwindräder gebaut werden sollen, das heißt unter finanzieller Beteiligung der Bürger.
Und genau da könnte die Energiegenossenschaft ansetzen. Genauso wären Biogasanlagen, Blockheizkraftwerke oder Photovoltaikanlagen möglich. "Photvoltaik lohnt sich mehr als je zuvor", sagt Eberhard Mayer, obwohl ja die stattliche Förderung bekanntlich stark zurückgenommen worden sei. Der Grund sei, dass die Anlagen heute viel billiger seien und auch in Ost-West-Richtung aufgebaut werden können.
Anderer Blick aufs Windrad
Eberhard Mayer nennt noch ein Argument. Man habe einen anderen Blick auf ein Windrad, wenn man weiß, dass es einem auch selbst gehört. Und er bringt einen imaginären Zahnarzt aus München ins Spiel, der nicht wisse, wo er sein Geld hinbringen soll und deshalb in unterfränkische Windräder investiere. Nach Meinung der vier Münnerstädter können das die Münnerstädter auch selbst, dann bleibe nämlich auch der Gewinn vor Ort. Franz Wüst nennt die Energieerzeugung "ein knallhartes Geschäft, bei dem man viel Geld verdienen kann." Das verspreche gute Renditen.
Die Initiatoren fragen sich, warum man dieses Geld, großen Konzernen oder dem Zahnarzt aus München überlassen solle. Bernd Eckert erinnert an die Planungen, eine Photovoltaikanlage in der Hörnau zu errichten. Warum sollte man das einer GmbH überlassen, wenn es auch eine Genossenschaft kann.
Franz Wüst bringt noch einen Aspekt ein: Natürlich sollen die Genossen über die Renditen den Gewinn ausgezahlt bekommen. Sollte einmal der Wind besonders gut wehen oder die Sonne einmal besonders intensiv scheinen, dann könnte man das zusätzlich Geld auch in die Stadt investieren. Denkbar sei beispielsweise die Unterstützung bestimmter Vereine.
Das "flache Land" hat Flächen
Während das Geld oft in großen Städten wie München liegt, hat das flache Land, dessen Ausbluten verhindert bzw. verlangsamt werden sollte, wie Eberhard Mayer betonte, einen Vorteil, so Bernd Eckert: "Wir haben die Flächen." Ganz neu sei, dass Voruntersuchungen für den Bau von Windrädern staatlich gefördert werden, wenn das durch die Gemeinde geschehe. Franz Wüst fasste es so zusammen: Die Erträge bleiben weitgehend vor Ort, weil die Eigentümer der Anlagen die Bürger selbst sind, weil lokale Banken finanzieren, weil regionale Unternehmen die Anlagen errichten, warten und betreiben und weil die Genossenschaft ihren Sitz am Ort hat und dort die vollständige Gewerbesteuer abführt. "Und du kannst die Leute nicht bescheißen, weil du sie täglich triffst", fügt Bernd Eckert hinzu.
Alte Aula zur Verfügung gestelllt
Bei der Infoveranstaltung am Donnerstag, 13. September, sind alle Interessierten willkommen. Bürgermeister Helmut Blank (CSU) ist auch begeistert von der Idee und hat die Alte Aula kostenlos zur Verfügung gestellt.