In seinen Büchern entführt der Modloser Heinz Leitsch in die Zeit des Kalten Krieges. Als junger Soldat hat er die militärischen Spannungen damals hautnah miterlebt.
Die Nato-Übung "Peregrine Sword" brachte im September viel Militär in den Altlandkreis. Soldaten waren förmlich allgegenwärtig: Sie standen schwer bewaffnet auf dem Marktplatz in Wildflecken, bestellten Pizza in Oberleichtersbach und auch in den Wäldern trafen Wanderer hin und wieder auf ein getarntes Camp.
"Peregrine Sword" erinnerte an eine Zeit, als solche Übungen nichts Ungewöhnliches waren und alljährlich in der Rhön stattfanden. Nach dem Motto: Herbstzeit - Manöverzeit! Der Modloser Heinz Leitsch verbindet damit vor allem eine Welt ohne Computerspiele und Internet.
"Das war eine sehr willkommene Abwechslung zum Alltag." Und außerdem habe es die seltene Gelegenheit gegeben, mit Soldaten aus anderen Ländern in Kontakt zu kommen, sein spärliches Schulenglisch auszuprobieren oder in den bis dahin unbekannten Genuss von Erdnussbutter oder Kaugummi mit scharfem Zimtgeschmack zu kommen.
Heute übt die Nato internationalisiertes Krisenmanagement in einer globalisierten Welt. Das war früher nicht so: "Da herrschten klare Fronten", erzählt Leitsch. Als junger Unteroffizier und Angehöriger der 12. Panzerdivision nahm der Modloser zum Beispiel im Jahr 1988 an der multinationalen Großübung "Certain Challenge" teil. An dieser umfangreichsten jemals durchgeführten Reforger-Übung nahmen rund 125 000 Soldaten mit insgesamt 22 000 Fahrzeugen und rund 600 Hubschraubern teil.
Den Kalten Krieg im Nacken Um die Erinnerung an die intensiven Militärübungen in Wald und Flur seiner Heimat wach zu halten, hat Leitsch einen Roman mit dem Titel "Reforger 1988 - Certain Challenge" geschrieben. Das Buch handelt von einer fiktiven Gruppe Bundeswehr- und US-Soldaten, die während dieses Manövers viele Abenteuer erleben. Vorangestellt ist dem Buch ein geschichtlicher Überblick sowie eine Gegenüberstellung der militärischen Kräfteverhältnisse im Kalten Krieg (siehe Infokasten).
Trotzdem ist sein Buch "kein reines Geschichtsbuch", wie Leitsch klarstellt. Vielmehr solle es den Leser kurzweilig unterhalten . Das Buch ist die Fortsetzung von Leitschs erstem Ro man, der im Jahr 2009 unter dem Titel "Manöver in Shilo" erschienen ist. Beide Bücher erzählen Geschichten von damals, die viele so oder ähnlich selbst erlebt ha ben.
Eines verrät der Autor schon jetzt: "Viele Charaktere, die die Leser aus dem Erstlingswerk schon kennen, sind auch diesmal wieder im Einsatz." Erhältlich ist das 288 Seiten starke Werk im örtlichen Buchhandel oder im Internet unter der Adresse: www.reforger.heinzleitsch.de