Christen feierten den "Erntedank des Lebens"

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Zahlreiche ältere Christen unterschiedliche Jahrgänge feierten in der Bad Brückenauer Friedenskirche ihre Jubelkonfirmation. Pfarrer Gerd Kirchner (rechts) zog in seiner Predigt mit Blick auf die Erntedankzeit etliche Parallelen zwischen Mensch und Natur. Foto: Rolf Pralle
Zahlreiche ältere Christen unterschiedliche Jahrgänge feierten in der Bad Brückenauer Friedenskirche ihre Jubelkonfirmation. Pfarrer Gerd Kirchner (rechts) zog in seiner Predigt mit Blick auf die Erntedankzeit etliche Parallelen zwischen Mensch und Natur.  Foto: Rolf Pralle
Zahlreiche ältere Christen unterschiedliche Jahrgänge feierten in der Friedenskirche ihre Jubelkonfirmation. Foto: Rolf Pralle
Zahlreiche ältere Christen unterschiedliche Jahrgänge feierten in der Friedenskirche ihre Jubelkonfirmation.  Foto: Rolf Pralle
 

Rund 50 Christen feierten jetzt in der Bad Brückenauer Friedenskirche ihre Jubelkonfirmation.

Rund anderthalb Jahre haben die Vorbereitungen gedauert. "Aber der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt", sagt der evangelische Pfarrer Gerd Kirchner.
"Mich hat nicht nur die hohe Teilnehmerzahl überrascht, sondern auch die Tatsache, dass über die Hälfte der Gottesdienstbesucher Auswärtige waren", zeigte sich der Geistliche von der enormen Resonanz beeindruckt.
Der Termin für das Treffen war gut gewählt.
Denn exakt eine Woche nach dem Erntedankfest für die Feldfrüchte konnte man nun den "Erntedank des Lebens" feiern. Jetzt solle man die Dinge genießen, die im Herzen bleiben. Kirchner brachte in seiner Predigt etliche Parallelen zwischen Mensch und Natur zur Sprache. Genau wie beim Obst und Gemüse in Feld und Flur würde es auch in der Biographie eines jeden Menschen "ein paar faule Stellen" geben. Es sei eben nicht alles Glanz im Leben. Man müsse hier aber ganz einfach eine gewisse Brüchigkeit akzeptieren.


Leben war nicht immer einfach

Der Pfarrer erwähnte in diesem Zusammenhang auch das Gleichnis vom verlorenen Sohn und schlug den Bogen zu alltäglichen Situationen des Daseins: "Wenn wir aufhören, uns selbst zu verurteilen, dann können auch die abgespalteten Teile unseres Lebens im wahrsten Sinne des Wortes nach Hause kommen." Dafür müsse man aber Einiges erlebt haben und in Kauf nehmen, auch wenn das nicht immer einfach sei.
Gefeiert wurden in der Friedenskirche sowohl die Goldene (50 Jahre) als auch die Diamantene (60 Jahre) und sogar die Eiserne Konfirmation (über 65 Jahre). Dabei vergaß die Gemeinde nicht, auch diejenigen in ihre Gebete einzuschließen, die entweder wegen Krankheit nicht teilnehmen konnten oder die zwischenzeitlich schon verstorben sind.
Nach dem Gottesdienst gab es im evangelischen Gemeindehaus einen Sektempfang, bei dem reichliche Gelegenheit zum persönlichen Gedankenaustausch bestand. Da wurde so manches Erlebnis aus der Erinnerung hervorgeholt, aber keineswegs nur von den "guten alten Zeiten gesprochen", denn auch etliche traurige Begebenheiten aus der Vergangenheit waren bei den Teilnehmern hängen geblieben.
Für einiges Rätselraten, aber für noch mehr Erheiterung sorgte das Betrachten der alten Fotos aus jener Zeit, als man zum ersten Male zum Tisch des Herrn gegangen war. Und obwohl sich das Aussehen der Menschen im Laufe von Jahrzehnten oft recht markant verändert hat, so Kirchner, hätten sich doch die meisten Teilnehmer nach einer kurzen Zeit des Überlegens wiedererkannt.