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Burkardrother Gartenbauverein feiert 40-jähriges Bestehen


Autor: Kathrin Kupka-Hahn

Burkardroth, Donnerstag, 08. Oktober 2015

Vor vier Jahren wurde mit dem Bau der neuen Halle im Vereinsgarten an der Albes Häg begonnen. Am Sonntag wird der Neubau nun eingeweiht - und das 40-jährige Bestehen gefeiert.
Gerda Geist (links) und Klara Wehner sind dabei, die neue Gerätehalle im Vereinsgarten des Burkardrother Gartenbauvereins zu putzen und herzurichten. Anlass ist die feierliche Einweihung des Neubaus. Foto: Katrhin Kupka-Hahn


Reges Treiben herrscht im Garten an der Albes Häg. Gerda Geist steht auf der Leiter und putzt Fenster. Inge Rottenberger fädelt Gardinen auf eine Stange, und Klara Weh ner schlägt einen Nagel in die Wand. "Hier soll das Jesuskreuz hängen", sagt sie. Doch die anderen interessiert das nur wenig. Sie sind vertieft in ihre Arbeit, die sie recht zügig erledigen. Schließlich muss bis zum Sonntag die neue Gerätehalle herausgeputzt sein.

Dann wird beim Gartenbauverein gefeiert und der Neubau eingeweiht.
Das sechs mal zehn Meter große Gebäude ist in den vergangen vier Jahren von Fachleuten und den Mitgliedern des Vereins für Gartenbau und Landespflege, wie er richtig heißt, errichtet worden. Das bisher genutzte Häuschen war für die Unterbringung der zahlreichen Gerätschaften zu klein geworden. Aber auch zum Feiern und für Aktionen wie zum Ferienprogramm soll die neue Gerätehalle genutzt werden.


Kein Kredit nötig

"Rund 15 000 Euro hat uns der Bau gekostet", sagt Gerda Geist, die die Vereinsfinanzen betreut. Ein Kredit musste dafür aber nicht aufgenommen werden. Schließlich war das Geld in den Jahren zuvor von den Vereinsmitgliedern erwirtschaftet worden.
"Wir haben vieles gemacht", erinnert sich Inge Rottenberger. So verkauften die Gartenfreunde einige Male Crepes, Würstchen und Glühwein sowie Adventskränze auf dem "Burkedröther Plätzlesmoadd", bewirteten die Besucher des Marktfestes und veranstalteten verschiedene Aktionen zu den Herbst- und Frühjahrsmärkten der Gemeinde. "Wir haben frischen Apfelsaft gepresst, Pflanzen getauscht und mit Sketchen zur Unterhaltung der Marktbesucher beigetragen", erzählen die drei Damen.
Dabei ist der Verein im Herbst 1974 eigentlich für einen ganz anderen Zweck gegründet worden: Für Gartenbau und Landschaftspflege. Offiziell eingetragen wurde der Verein erst 1975.
"Wir waren damals etwa 15 Mann", erinnert sich Norbert Gärtner. Der 82-Jährige ist Gründungsmitglied und hat den Gartenbauverein jahrelang geleitet.


Der Nachwuchs bleibt aus

Anfangs kümmerten sich die Mitglieder hauptsächlich um die Bepflanzung und Pflege öffentlicher Orte, wie etwa die Siebenschmerz-Anlage in Wollbach oder das Zahlbacher Kreuz. Doch mit den Jahren stieg bei den Bewohnern im Markt Burkardroth das Interesse, einen eigenen Garten zu bewirtschaften. Entsprechend wuchs die Mitgliederzahl rasant an. "Nach zehn Jahren hatte der Verein 240 Mitglieder aus dem ganzen Markt. Das war seine Blütezeit", weiß Gerda Geist. Heute sind es nur noch 128.
"Wir haben damals etliche Anregungen gegeben, wie man einen Garten anlegt", erzählt Norbert Gärtner. Später habe er sich mit seinen Mitstreitern auf das Thema Baumpflege spezialisiert, wegen der großen Nachfrage. Dafür besuchten die Gartenfreunde zahlreiche Fortbildungen und wurden so zu gefragten Ratgebern in Sachen Schneiden, Veredeln und Setzen von Obstbäumen. Bis zuletzt waren die Baumschnittkurse immer gut besucht.
"Aber auch Balkonpflanzen, Bäume und Sträucher haben wir besorgt und verkauft, eigene Blumenerde angesetzt und gemischt sowie Tage der offenen Gartentür gefeiert", erinnert sich Inge Rottenberger. Daneben kam auch die Geselligkeit nicht zu kurz. Noch heute treffen sich die Mitglieder von Mai bis Oktober jeden zweiten Freitag zum gemütlichen Beisammensein im vereinseigenen Garten am Waldstück Albes Häg.


Nur eine Handvoll Aktive

Das Grundstück dafür bekamen die Gartenfreunde einige Jahre nach der Gründung ihres Vereins von der Gemeinde zur Verfügung gestellt. "Damals war dort ein Schuttplatz", erinnert sich Norbert Gärtner. Innerhalb weniger Jahre entstand ein kleines Paradies, mit Bäumen, Sträuchern und zahlreichen blühenden Schönheiten.
Diese sucht man heute jedoch vergebens. Schuld daran sind aber nicht die Bauarbeiten für die neue Vereinshalle, sondern der große Mitgliederschwund. "Unser Verein stirbt aus", stellt Klara Wehner, die zweite Vorsitzende, nüchtern fest. In diesem Jahr seien wieder Mitglieder verstorben, weitere ausgetreten.
"Außerdem ist nur noch eine Handvoll aktiv", sagt Inge Rottenberger. Parallel dazu bleibt der Nachwuchs seit Jahren aus. Weshalb, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Dennoch haben die drei Damen die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sich wieder mehr junge Leute für die Themen Gartenbau und Landschaftspflege interessieren. "Die nächste beste Gelegenheit, uns und den Vereinsgarten einmal kennenzulernen, besteht am Sonntag beim Gartenfest", so Gerda Geist.

Programm Um 13 Uhr wird am Sonntag, 11. Oktober, die neue Gerätehalle des Burkardrother Vereins für Gartenbau und Landschaftspflege von Pfarrer Stephan Hartmann gesegnet. Anschließend finden Ehrungen statt. Ausgezeichnet werden dabei außer den drei noch lebenden Gründungsmitgliedern alle, die dem Verein seit 40 Jahren angehören. Am Nachmittag gibt es Kaffee und Kuchen sowie herzhafte Speisen. Das Fest wird nicht nur für Vereinsmitglieder, sondern für alle Bewohner des Marktes Bu