Bürger und Gemeinde gehen aufeinander zu
Autor: Ulrike Müller
Zeitlofs, Mittwoch, 23. Januar 2013
Die hitzige Debatte um die geplante Internet-Versorgung kommt in ruhiges Fahrwasser: Sachliche Argumente bestimmten den Kurs.
Der Lärm um die geplante Richtfunk-Anlage geht in Gespräche über. Und zwar in sachliche Gespräche, die von einem versöhnlichen Ton und Kooperationsbereitschaft gekennzeichnet sind. Das zeigte die jüngste Sitzung des Marktgemeinderates Zeitlofs.
Etwa 25 Bürger waren gekommen, um ihrer Sorge über die geplante Anlage deutlich zu machen. Elke Müller, Sprachrohr der Bürgerinitiative gegen Richtfunkstrahlen, übergab Bürgermeister Wilhelm Friedrich (CSU) erneut Listen, auf denen mittlerweile rund 340 Bürger unterschrieben hatten. Zugleich formulierte sie die Vorbehalte der Bürger: zu teuer, zu störanfällig, zu wenig Download-Geschwindigkeit sowie Risiken für die Gesundheit.
Glasfaser-Lösung favorisiert
Ginge es nach dem Willen der Bürgerinitiative, so sollte die Gemeinde den Vertrag mit der Firma OR Network kündigen und
Unterschiedliche Messergebnisse
"Wir nehmen die Unterschriften ernst. Wir verstehen auch die Sorgen einiger Bürger", sagte Friedrich anschließend in seiner Stellungnahme. "Wir können aber nicht verstehen, dass hier teilweise pauschal Ängste geschürt werden." Unter anderem ging der Bürgermeister auf eine Feldstärken-Messung an einer bereits bestehenden Richtfunk-Anlage in Geiselwind ein (wir berichteten). Dort maß Oliver Reitz, Geschäftsführer von OR Network, 0,1 Mikrowatt auf der Frequenz der Richtfunk-Anlage. Strahlen-Gegner Reinhardt Kremer maß jedoch zwischen 400 und 700 Mikrowatt. "Zu der Messung von Herrn Kremer möchte ich erwähnen, dass die Anwesenden ihre Mobilfunktelefone nicht ausgeschaltet hatten", ordnete Friedrich die unterschiedlichen Messergebnisse ein.
Versöhnliche Töne
Insgesamt war die Stimmung friedlich und kooperativ - ganz im Gegenteil zur Informationsveranstaltung in Roßbach im November. Auch Elke Müller zeigt sich offen: "Wir warten erst mal ab." Ein Bürgerbegehren sei zwar nicht ausgeschlossen, aber "wir müssen dem Gemeinderat die Chance geben, dass er sich informieren kann."