Bürger fordern Baustopp für Haus Waldenfels
Autor: Ulrike Müller
Bad Brückenau, Freitag, 07. Juni 2013
Die Hausbesitzer in der Crailsheim- und Hartwaldstraße sind erbost: Direkt am Hang unter ihnen entsteht das neue Haus Waldenfels. Die gigantische Baustelle hinterlässt Spuren: Fenster und Türen klemmen, Risse in der Wand, Schlösser verziehen sich. Die Betroffenen greifen zum äußersten Mittel.
Wenn Josef Werner sein Grundstück in der Hartwaldstraße 2 betreten will, hat er ein Problem. Ist die Tür geschlossen, geht sie nicht auf. Ist sie geöffnet, lässt sie sich nicht schließen. Im Keller hat Werner Panzerriegelschlösser angebracht. Auch "die gehen nicht mehr auf. Die haben sich verzogen. Alles hat sich verzogen", schildert er die Schäden an seinem Haus. Und er ist damit nicht allein.
Drei Hausbesitzer in der Crailsheim- und Hartwaldstraße trafen sich gestern, um ihren Unmut zu äußern und ihr Vorgehen abzusprechen. Sie haben zwei Dinge gemeinsam: Zum einen beobachten sie seit einiger Zeit Schäden an ihren Grundstücken und Häusern. Zum anderen führen sie diese Schäden auf die Bauarbeiten für das neue Haus Waldenfels, dass direkt am Hang unterhalb der Hartstraße entsteht, zurück.
Am 4. Mai habe er den ersten Riss in der Wand seines Anbaus bemerkt, berichtet Albrecht Nöth. Seit dem Regen der vergangenen Wochen sei es schlimmer geworden, sagt Elke Heidelmeier. Die Betroffenen haben sowohl mit der Stadt als auch mit dem Landratsamt und der Carl-von-Heß'schen-Sozialstiftung, dem Bauträger, Kontakt aufgenommen. Gestern war eine Delegation bereits vor Ort, berichten die Bürger.
Sachverständigen einschalten
"Wir brauchen einen eigenen Sachverständigen", sagte Werner. Auch seine Mitstreiter wollen nicht warten, bis irgendwann Gutachten vorliegen. Sie wollen die Dinge selbst in die Hand nehmen. Das Ziel sei ein Baustopp. Und zwar so schnell wie möglich. "Wir wollen zusätzliche Sicherungsmaßnahmen, bevor noch mehr passiert", sagte Hans-Jörg Heidelmeier.
Die Polizei, die von den Bürgern gerufen wurde, um die Schäden zu begutachten, zog unverrichteter Dinge wieder ab. "Hier liegt kein Straftatbestand vor", sagte Polizeikommissar Michael Herzog. Die Bürger müssten ihre Forderung zivilrechtlich geltend machen. Die Betroffenen wollen nun eine gerichtliche Beweissicherung im Eilverfahren anstrengen.