Nüdlingen
Jubiläum

Böhmisch kann man auch hören

Mit einem großen Festkonzert feierte die "Egerländer Blasmusik" in der Schlossberghalle den 30. Jahrestag ihrer Gründung. Und viele Freunde waren gekommen, um ihnen ein Ständchen zu spielen und mit ihnen zu feiern.
"Oldie” und Gründungsmitglied Michael Back erzählt von seiner Begegnung mit Ernst Mosch. Fotos: Arthur Stollberger
"Oldie” und Gründungsmitglied Michael Back erzählt von seiner Begegnung mit Ernst Mosch. Fotos: Arthur Stollberger
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Ihr 30-jähriges Bestehen hat die Egerländer Blasmusik zünftig mit Freunden und viel Publikum in der Nüdlinger Schlossberghalle gefeiert. Beim großen Egerländer Jubiläumsfest, das von morgens 10 Uhr bis abends 21 Uhr dauerte und bei dem - neben dem Schwerpunkt auf Egerländer/Böhmischer Blasmusik - verschiedene Stilrichtungen der Volksmusik präsentiert wurden, dürften sämtliche der etwa 400 Besucher hoch zufrieden gewesen sein. Vielen von ihnen sah man die Begeisterung an, und natürlich spendete man den Musikern auf der Bühne den verdienten Applaus.

Für eine ausgezeichnete Einstimmung sorgte die Band "Blechbriada", die mit dem Stück "Willkommen" ihren Bad Kissinger Musikerkollegen und Freunden zu ihrem Fest gratulierten. Die "Blechbriada" - in der Mehrheit sind es Profimusiker - kommen aus der Region Berchtesgaden, Tegernsee und Schliersee. Überregional bekannt geworden sind sie auch in Unterfranken durch ihre Auftritte bei Volksmusiksendungen im Fernsehen. Große Begeisterung im Publikum lösten mehrere virtuos agierende Solisten aus. Darunter war auch der Leiter der "Blechbriada", Thomas Lindl, der ein fulminantes Trompetensolo erklingen ließ. Mit lang anhaltendem Applaus wurde dieses Solo gewürdigt.


Brauchtum in Musik

Die in Bad Kissingen beheimateten "Egerländer Musikanten" gestalteten den zweiten Teil des Jubiläums-Festprogamms. In ihrer original Egerländer Tracht begannen sie mit schwungvollen Klängen der böhmischen Blasmusik, in der sich die böhmische Lebensart und das Egerländer Brauchtum ausdrückten. Dirigiert von Florian Bauer, wurden Stücke geboten, in denen sowohl grenzenlose Lebensfreude, aber auch Melancholie und Wehmut über die verlorene Heimat zum Ausdruck gebracht wurden. Nicht von ungefähr wurde die "Egerländer Blasmusik" mit der Bundesehrennadel in Gold des "Bundes der Eghalanda Gmoin e.V." ausgezeichnet.


Lob vom Altmeister Ernst Mosch

Marschmusik, Walzer, Polka und Tangoklängen sowie Gesangssolisten brachten die Zuhörer in Bewegung. Viele hielt es nicht auf ihren Stühlen. Eingestreut wurden Episoden und Anekdoten aus der 30-jährigen Vereinsgeschichte mit ihren Anfängen im Jahr 1985. Michael Back, der mit ein paar anderen Musikern zu den Gründungsmitgliedern der "Egerländer" gehört, erzählte dem Dirigenten Florian Bauer von einer recht motivierenden Begegnung des Orchesters mit dem legendären Ernst Mosch. "Diese Begegnung hat mich tief beeindruckt", sagte Michael Back und verwies darauf, dass sich Ernst Mosch sehr lobend über die "Egerländer Musikanten" geäußert habe.


Begeisterndes Trompetensolo

In der Abfolge des Konzerts in Nüdlingen gab es noch mehrere Glanzlichter. Vor allem Frank Brixl riss die Zuhörer bei seinem Trompetensolo zu Begeisterungsstürmen hin.

Zwei weitere Blasorchester traten nach den "Egerländern" auf, wünschten ihnen weiterhin viel Glück und feierten zusammen mit ihnen. Es war zum einen die Band "Bedörend Röhrend" aus der Rhön. Sie zeigte unter anderem, war man mit Blechinstrumenten stimmungsmäßig alles so anstellen kann. Den gelungenen Abschluss, der einen ganzen Tag voller Blasmusik abrundete, vermittelten "Wilfried Rösch und seine böhmischen Freunde".