Der Seniorenbeirat hat sich die Polizei eingeladen. Eindringlich warnten die Beamten vor Betrügern, die es besonders auf ältere Menschen abgesehen haben. Dabei gilt: Immer, wenn's um Geld geht, ist Misstrauen angebracht.
Sie nutzen die Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft ältere Menschen bewusst aus. Schock-Anrufer sind kein neues Phänomen, sie treiben aber nach wie vor ihr Unwesen. "Meinem Freund in Ingolstadt ist das schon mal so ergangen", erzählt Erhard Kowanda und Sieglinde Leiding ergänzt: "Das kann jedem passieren." Leider hat sie recht.
Russlanddeutsche geraten ins Visier der Kriminellen "Besonders Russlanddeutsche werden gezielt an gerufen", weiß Herbert Mar kert, Leiter der Polizeiinspektion, aus Er fahrung zu berichten. In Deutschland werden große Summen per Überweisung über mittelt. Die Wenigsten hor ten ein kleines Vermögen zu hause in ihrem Wohnzimmerschrank. In den ehemaligen GUS-Staaten sei das anders ge wesen. "Deswegen sind Russlanddeutsche für diese Art des Betrugs empfänglich." Früher seien die Betrüger mit den Leuten noch zur Bank gegangen.
"Heute sind die Bank-Angestellten zum Glück so gut geschult, dass das nicht mehr passiert", sagt Markert. Es gehe den Betrügern nur noch um das Bar geld zuhause.
Apropos Bank. Auch im Um feld von Bankautomaten ist höchste Wachsamkeit angebracht. "Es kommt immer wie der vor, dass die Leute ihre Pin-Nummer auf die Karte schreiben oder an einer anderen Stelle im Portemonnaie aufbewahren. "Da gibt es ganz fiese Tricks", rät Marktert zu Vorsicht. Sein Kollege Reinhard Kuklinski, Sachbearbeiter Verkehr bei der Polizei, nickt ernst.
Sorgenkind Ernst-Putz-Straße Auch die Verkehrssituation war für den Seniorenbeirat ein wichtiges Thema."In der Ernst-Putz-Straße halten sich die Au tofahrer einfach nicht an die Geschwindigkeit", bringt Em ma Riederer ein Problem be harrlich zur Sprache.
Sie selbst wohnt im Germania und weiß von jungen Müttern, die mit den Kinderwagen Probleme haben, zumal der Bürgersteig nicht durchgängig ausgebaut ist. "Der letzte Unfall in der Ernst-Putz-Straße war vor drei Jahren", erklärt Kuklinski, warum die Straße für die Polizei kein Gefahren-Schwerpunkt ist.
Riederer gibt nicht nach. Sie hätte gerne eine 30-Zone oder eine Einbahnstraßen-Regelung. Für Markert keine gute Lösung: "Das Sicherheitsempfinden ist ganz anders als die tatsächliche Sicherheitslage." Und wenn die Beamten überall Warnschilder aufstellen würden, wo Bürger es gern hätten, dann würde bald niemand mehr den Schilderwald erst nehmen.
Geschwindigkeits-Messgerät soll aufgestellt werden Dass am Schwaneneck aber versuchsweise eine Ampelanlage eingerichtet wird, begrüßt Markert
ausdrücklich: "Ich hoffe, dass die Ampel bleibt." Genau das hoffen die anderen auch. "Letztes Jahr hat an dem Eck meine Katze dran geglaubt", wirft eine Frau in die Runde und dann tauschen sich die Senioren aus, welche Wege am sichersten zur Schwanenapotheke oder zur VR-Bank führen.
Am Ende werden Markert und Kuklinski doch noch wohlwollend verabschiedet. Gun dula Langeworth (CSU) macht einen Kompromiss-Vorschlag, der schon länger im Gespräch ist: "Die Rhön-Allianz hat doch ein Geschwindigkeits-Messgerät an geschafft. Das sollten wir mal in der Ernst-Putz-Straße aufstellen." Keine Einwände.