"Was ist paradox?" fragte Pater Martin in seiner launigen Ansprache vor dem Kreuzbergkonzert. "Wenn ein Samstags-Chor am Sonntag singt."
Das herrliche Wetter hatte sehr viele Besucher auf den Kreuzberg gelockt, darunter eine respektable Zahl von Musikfreunden, die einen hervorragende Chor erleben durften. Gleich das erste Lied stimmte andächtig, so dass - wie von den Patres immer gewünscht - kein Applaus aufbrauste, der nur gestört hätte. Und - obwohl es vielen in den Händen kribbelte - würde dieser Wunsch bis zum Schluss durchgehalten und respektiert.
Der Chor singt seit zehn Jahren in dieser Formation und verfügt über ein reichhaltiges Repertoire. Das Programm enthielt 19 teils bekannte, aber auch neue Weisen, zwei davon auf der Trompete vorgetragen von Robin Hillenbrand, begleitet von Bernd Hammer am Keyboard. Die 21 Sänger und Sängerinnen folgten dem Dirigent Matthias Nöth aufmerksam. Hervorzuheben sind zwei afrikanische Beiträge, die schon allein durch die fremde Sprache und auch vom Rhythmus her nicht einfach zu singen sind. Aber der Chor hatte den Rhythmus " im Blut".
Ob "The Rose"oder "What a Wonderful World" oder "Das Meer" - die Begeisterung der Musici übertrug sich auf die Zuhörer. Das allererste vor zehn Jahren einstudierte Lied, nämlich " Gabriellas Song", ist zum Lieblingslied geworden. Bei " In a Country Churchyard" brillierte Sandra Hammer als Solistin. Für Abwechslung sorgten Matthias Nöth und Bernd Hammer mit ihrem Akkordion-Beitrag. Die Sänger hatten sich diese Verschnaufpause verdient. Erst nach den gemeinsam gesungenen irischen Segenswünschen, vielen bekannt unter " Möge die Straße uns zusammenführen...", brandete kräftiger und hoch verdienter Applaus auf.