Anfang Mai begannen die Arbeiten an dem drei Kilometer langen Abschnitt, jetzt schon wurde die Einweihung und Verkehrsübergabe der Teilstrecke KG 27 Modlos - Detter gefeiert.
Pünktlich zur Segnung der neuen Straße öffnete sich die Wolkendecke für kurze Zeit. Dies sei der krönende Abschluss einer insgesamt reibungslosen und zügigen Baumaßnahme, erklärte Steffen Kiesel von der Tiefbauverwaltung des Landkreises Bad Kissingen freudig. Zur Erinnerung: Im August 2014 konnten die staatlichen Zuwendungen für den ca. drei Kilometer langen Abschnitt beantragt werden, und Anfang 2015 wurde die Maßnahme als förderfähig anerkannt und zur Ausschreibung zugelassen. Im März schließlich stimmte der Wirtschafts- und Umweltausschuss der Vergabe der Bauarbeiten an die Firma Gebr. Stolz aus Untererthal zu.
Zwei Bauabschnitte
Anfang Mai diesen Jahres begannen die Bauarbeiten der Firma Stolz unter der Bauleitung der Tiefbauverwaltung des Landratsamts Bad Kissingen (wir berichteten). Die Baumaßnahme wurde in zwei Bauabschnitten geplant und
gebaut: Beim ersten Bauabschnitt, zwischen Abzweig nach Weißenbach und Detter, gab es keine zeitlichen Vorgaben. Hingegen musste der zweite Abschnitt von Modlos bis Abzweig Weißenbach in den Sommerferien fertiggestellt werden, damit der Schulbusverkehr nicht eingeschränkt war.
Unter guten Zeichen standen die gesamten Bauarbeiten der letzten Monate. Das trockene Wetter und die stets reibungslose Zusammenarbeit zwischen der Landkreisverwaltung, der Firma Stolz und dem Ingenieurbüro Hossfeld und Fischer aus Bad Kissingen führten gar dazu, dass man bereits am 10. November - noch vor dem geplanten Bauende - fertig wurde, so Steffen Kiesel. Trotz besonders schwieriger Bedingungen, ergänzte Landrat Thomas Bold (CSU) in seiner Eröffnungsrede, wurde die Baumaßnahme unheimlich schnell durchgeführt. Im Detail erläuterte Bold die erschwerten Bedingungen und gibt zum einen an, dass die Trassenführung neu verlegt werden musste.
Zum anderen hatte man mit einer maximalen Längsneigung der Straße von 10 Prozent und einer Querneigung der Kurven von 7 Prozent zu kämpfen. "Das ging an die Grenzen des Machbaren", so Bold. Und auch deshalb sei es so erfreulich, dass der Kostenrahmen sehr gut eingehalten wurde. Er äußerte außerdem großes Lob für die Organisation des Bauleiters Hubert Dorn der Firma Stolz.
Maximale Förderung erreicht
Als ganz besonders positiv hervorzuheben sei die Tatsache, dass die Baumaßnahme mit 80 Prozent gefördert wird, versicherte Bold. Damit ist die Förderung unwahrscheinlich hoch. "Das haben wir noch nie gehabt", meinte der Landrat, und Kiesel ergänzte: "Eine Förderung in dieser Höhe war zwar angestrebt, aber keiner hat mit der vollen Ausschöpfung gerechnet." Insgesamt belaufen sich die Kosten auf 2 184 000 Euro und sie seien damit niedriger als
angesetzt, so Bold in seiner Rede. Davon fallen 1 713 000 Euro auf die Baukosten der Fahrbahn, 112 000 Euro auf die Vermessung und den Grunderwerb, 145 000 Euro auf die Verwaltungskosten und 214 000 Euro auf landschaftspflegerische Maßnahmen. Die Förderung nach dem Bayrischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz von 80 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten in Höhe von 1 916 000 Euro beläuft sich schließlich auf 1 533 000 Euro. Einen Wermutstropfen während der Bauarbeiten gab es dann doch: Zwei Unfälle, die allerdings glimpflich ausgingen, versicherte Bold. Bei den anfallenden Erdarbeiten sei ein beladener Lkw umgefallen und der Fahrer wurde verletzt. Ihm gehe es nach Angaben des Arbeitgebers wieder gut.
Der zweite Unfall ereignete sich, als nach Erdarbeiten eine Phosphorhandgranate freigelegt wurde.
Anschließend sicherte die Feuerwehr Modlos den Gefahrenbereich ab und ein Sprengmeister aus Nürnberg wurde auf die Baustelle beordert. Beim gezielten Abbrennen der Handgranate sei der Zünder detoniert und habe den Sprengmeister verletzt, so dass er ins Krankenhaus nach Bad Brückenbau musste. Nach einem Tag wurde er wieder entlassen.
Keine Schutzplanken notwendig
Nach gründlicher Untersuchung der Unfallkommission sei man, laut Kiesel, zu dem Entschluss gekommen, dass keine Schutzplanken an der Strecke notwendig sind. "Wir halten die Richtlinien ein, die Schilder zum Wildwechsel werden aufgebaut, aber sonst sind keine weiteren Maßnahmen vonnöten", antwortete er auf die Kritik von Jochen Goebel, der als Vertreter der Forstwirtschaft anwesend war und auf einen möglichen Wildwechsel aufmerksam machte.
Er zeigte sich enttäuscht über das Ergebnis der Unfallkommission und das Fehlen der Schutzplanken. Die Rede von Landrat Bold wurde durch die Segnung der Straße durch die ortsansässigen Geistlichen, dem evangelischen Pfarrer Thomas Braun aus Weißenbach sowie dem katholischen Diakon Horst Conze aus Oberleichtersbach-Schondra, beschlossen: Möge diese Straße immer ein Zeichen für die gute Verbindung zwischen Protestanten und Katholiken sein.