Die Stadt Bad Brückenau möchte ihre Heilquellen besser vermarkten. Dabei besteht dringender Handlungsbedarf, was die bauliche Substanz und die Ausweisung eines Heilquellenschutzgebiets angeht. Ein Widerspruch?
Es gibt viele Kleinstädte, die Probleme haben, aber die wenigsten dürften über solche Schätze verfügen wie Bad Brückenau: eine wundervolle Landschaft, ein Juwel von einem Staatsbad direkt vor den Toren der Stadt und gleich mehrere Heilquellen, die vielen Linderung und manchen sogar Heilung von ihren Leiden versprechen.
Dass nun beides auf den Tisch kommt - sowohl die
verheißungsvollen Nutzungsperspektivenfür die Heilquellen als auch der
große Handlungsbedarf - ist
vor allem eine Chance. Wer um die versunkenen Schätze weiß, dem fällt es leichter, auch das Umfeld zu schaffen, das sie verdienen. Das wird Geld kosten, aber es ist es allemal wert.
Warum so lange nichts unternommen wurde, um die städtischen Heilquellen zu schützen, darüber kann wohl nur spekuliert werden. Vielleicht scheuten vorige Stadträte mögliche Einschränkungen, die durch die Ausweisung eines Heilquellenschutzgebietes mitten im Stadtgebiet entstehen könnten. Vielleicht war ihnen selbstverständlich geworden, was da Tag um Tag aus der Erde sprudelte. Nun aber ist es so, und die Stadtverwaltung tut gut daran, offen mit den Fakten umzugehen. Prof. Gutenbrunner jedenfalls habe Einsicht in alle Gutachten gehabt, sagt der Kämmerer.
Jetzt liegt es in der Verantwortung der Stadt, ihren Teil zu tun, damit die Leistungsträger, die die Stadt für ihr neues Quellen-Konzept ja braucht, im Boot bleiben.