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Diamantene Hochzeit im Hause Kleinhenz in Wildflecken


Autor: Regina Rinke

Wildflecken, Montag, 15. Oktober 2018

Vor 60 Jahren haben sich Marga und Alfred Kleinhenz getraut. Er wusste schon früh, dass er das hübsche blonde Mädchen einmal heiraten würde.
Die Musik und die Liebe zur Natur verbindet sie: Marga und Alfred Kleinhenz. Regina Rinke


Am Dienstag, 16. Oktober, können in Wildflecken, Eierhauckweg 12, Marga und Alfred Kleinhenz Diamantene Hochzeit feiern. Beide sind durch ihr ehrenamtliches Engagement in mehreren Vereinen der Marktgemeinde seit Jahrzehnten bekannt und beliebt. Die Eltern von Marga stammten aus Bad Königshofen. Sie siedelten nach Wildflecken, weil Heinrich Dömling eine Anstellung als Koch in der Kasernen-Kantine erhielt.

Marga kam in Wildflecken zur Welt. Ihr Alfred stammt aus Silberhof, einem Weiler, der 1938 bei der Errichtung des Truppenübungsplatzes aufgelassen wurde. Seine Jugend verbrachte er dann in Reußendorf. Gearbeitet hat er in der Schwerspat-Grube am Großen Auersberg, und gewohnt hat er im Grubenhaus auf der anderen Seite der Sinn. Interessant für Marga war vor allem sein Motorrad mit Seitenwagen. Schon als Schulmädchen hatte sie "ein Auge auf Alfred geworfen." Und Alfred sagte zu seinen Motorradfreunden: "Dort, das blonde Mädchen heirate ich einmal"! Da war Marga gerade 14 Jahre alt. Oft holte er sie von der Schule ab. Und als sie "endlich" 17 war, wurde 1958 tatsächlich geheiratet.

Was die beiden miteinander verbindet, ist die große Liebe zur Musik. Kennen- und lieben gelernt haben sie sich im damals ganz jungen Gesangverein. Bis vor wenigen Jahren sang Alfred Bass, Marga ist heute noch im Chor dabei und seit vielen Jahren als Notenwartin tätig. Alfred hat sich im Alter von fünf Jahren das Spiel auf der Knopf-Harmonika selbst beigebracht. Als "Allein-Unterhalter" war er später im Dorf auf allen möglichen Vereinsfesten dabei.

Als 1959 der Spielmannszug ins Leben gerufen wurde, war Alfred Gründungsmitglied. Bald stand er als Tambour-Major ganz vorn an der Spitze. Über die vielen Erfolge dieser Musik-Formation kommt er beim Erzählen ins Schwärmen. Auch das "Eierhauck-Trio" (später Eierhauck-Musikanten) geht auf seine Initiative zurück. Alfred, Emil und Bernhard sind bald im weiten Umkreis bekannt. Sie spielen in Altenheimen und Sanatorien und für caritative Zwecke. Sie treten ohne "Technik" auf, ohne Mikro und ohne Verkabelungen.

Auf die Frage, ob auch Marga ein Instrument spielt, antwortet Alfred sehr rasch: Sie spielt "die erste Geige"! Das Ehepaar ist seit Jahrzehnten Mitglied im örtlichen Rhönklub-Zweigverein. Als großer Naturfreund engagierte sich Alfred als Naturschutzwart, kümmerte sich um das kleine Biotop am Guckaspass, organisiert Nistkastenreinigungen und kümmerte sich um die Sinnwiesen unterhalb der Wildfleckner Hütte, wo er auch einen Fledermaus-Stollen betreute. Seine Marga wiederum übernahm das Amt der Kulturwartin. Ihre Adventsfeiern waren und sind immer sehr stilvoll.

1960 kam Sohn Andreas zur Welt und 1963 Tochter Monika. Die Gene der Eltern haben voll durchgeschlagen: Andreas studierte Musik und ist heute Musiklehrer an der Real-Schule in Bad Brückenau. Er beherrscht die Trompete ganz ausgezeichnet und war lange Zeit der Leiter der Georgie-Bläser in Brückenau. Außerdem ist er als Organist tätig. Tochter Monika spielt seit Jahrzehnten im Spielmannszug als Flötistin mit. Und wie kann es anderes sein: Sie ist mit einem Vollblutmusiker der Kurkapelle des Staatsbades Brückenau verheiratet. Und die beiden Kinder des Jubelpaares werden den Festgottesdienst in der Wallfahrtskirche Maria Ehrenberg musikalisch, zur Freude aller, gestalten.