Eine Fleißaufgabe nennt Jan Marberg die Neuordnung des Stadtarchivs. Die Lust am Lesen möchte der neue Bibliotheksleiter weiter steigern. Die Räte signalisieren Unterstützung.
Insgesamt 53 Veranstaltungen stemmte die Stadtbibliothek im vergangenen Jahr. Das sei ziemlich gut für ein Team aus nur zwei Personen, sagte Bibliotheksleiter Jan Marberg in der Sitzung des Stadtrats am Dienstag. Die Aktion Lesewohnzimmer auf dem Marktplatz zum Beispiel oder die Kinderradio-Nacht seien erstmals organisiert worden. Marberg dankte Elisabeth Kinalele vom Bündnis Familie und Michael Worschech aus der Stadtverwaltung für ihre Hilfe.
Auch im Stadtarchiv gehe es voran. Dort gibt es einen großen Rückstau. Die Akten sind in einer Mietwohnung im Rathaus verstaut. In einem von fünf Räumen habe das Bibliotheksteam inzwischen Ordnung schaffen können, berichtete Marberg.
Insgesamt sind die Stadträte mit der Arbeit des neuen Bibliotheksleiters sehr zufrieden. Für die Zukunft möchte dieser die klassische Bibliotheksarbeit mit einem Treffpunkt der Menschen verbinden. "Wir müssen raus aus dem Gebäude. Die Vision hat sich nicht geändert", machte Marberg den Räten klar. Dritter Bürgermeister Dieter Seban (CSU) erkundigte sich, wie viel Platz benötigt werde. Aktuell biete die Bibliothek Raum auf 265 Quadratmetern, verteilt auf zwei Stockwerke, antwortete Marberg. Als ideal sieht er eine Fläche zwischen 350 und 450 Quadratmetern an, barrierefrei.
Kritik an Hartmut Bös
Unter dem Tagesordnungspunkt "Sonstiges" bezog sich Birgit Poeck-Kleinhenz (PWG) auf Aussagen von Hartmut Bös (parteilos), die dieser kürzlich bei einem Treffen der Grünen mit der Bundestagsabgeordneten Manuela Rottmann gemacht hatte. Sie sei "ziemlich verärgert", sagte die Stadträtin. "Ich verwehre mich dagegen, die Bad Brückenauer seien schwierig und würden ihre Stadt nicht mögen." Am meisten habe sie geärgert, dass ausgerechnet der Referent für Wirtschaft und Tourismus seine eigene Stadt madig mache.
Poeck-Kleinhenz äußerte ihre Verwunderung darüber, dass CSU-Fraktionssprecher Karlheinz Schmitt sich nicht ebenfalls gegen solche Äußerungen wehre. Zur Erklärung: Hartmut Bös war bis 2016 Mitglied der CSU und gehört nach wie vor der Fraktion der Christsozialen im Stadtrat an. Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) intervenierte mit den Worten, es habe ein persönliches Gespräch mit Bös gegeben.
Schmitt sagte: "Wir leben in einer Demokratie. Gott sei Dank kann jeder sagen, was er denkt. Dieses Recht steht auch Hartmut Bös zu." Dessen ungeachtet teile die CSU-Fraktion dessen Meinung aber nicht. Er habe die Äußerungen "als etwas unglücklich empfunden". Bös selbst stellte klar, dass er lediglich seine persönliche Meinung geäußert habe. Die Rückmeldungen der Stadtratskollegen habe er "zur Kenntnis genommen".
Punkt für Punkt aus dem Stadtrat: