Druckartikel: Abschied für immer

Abschied für immer


Autor: Ulrike Müller

, Mittwoch, 01. August 2012

Der Kindergarten in Oberwildflecken schließt. Der Grund: Es gibt zu wenig Kinder. Der demografische Wandel stellt auch andere Gemeinden vor Herausforderungen.
Mit dem traditionellen "Rauswurf" verabschieden Anneliese Porada und Brigitte Winkler die Vorschüler des Kindergartens Wildflecken in die Schule. Doch diesmal müssen alle gehen, denn der Kindergarten schließt nach 60 Jahren seine Türen.


Mit einem kräftigen Schwung entlassen Anneliese Porada und Brigitte Winkler die Vorschulkinder. So will es die Tradition im Kindergarten Sankt Kilian. Doch diesmal müssen alle gehen. Der demografische Wandel zwingt den kirchlichen Träger, die Einrichtung zu schließen.Ob dieses Schicksal auch anderen Kindergärten der Region blüht?
In den umliegenden Gemeinden will man davon nichts hören. "Alles im grünen Bereich", sagt Bernold Martin, Bürgermeister von Schondra. 16 Kinder sind im vergangenen Jahr hier geboren, 15 waren es in der Nachbargemeinde Oberleichtersbach. "Wir haben 14 Krippenplätze geschaffen und alle sind ausgebucht", sagt Walter Müller, Bürgermeister von Oberleichtersbach. Auch in Motten und Zeitlofs ist die Stimmung positiv. Aber "Geburten kann man nicht planen", gibt Gerhard Gunkel, Geschäftsführer des Marktes Zeitlofs, zu Bedenken. Und in Orten wie Riedenberg und Geroda, wo 2011 jeweils nur drei Kinder geboren wurden, hängt es schon, das Damoklesschwert des demografischen Wandels.
Die Kinder in Oberwildflecken rührt das gar nicht. "Die gewöhnen sich schnell ein", ist sich Gerlinde Zeidler sicher. Ihre Enkelin habe sich beim Schnuppertag in Wildflecken schon pudelwohl gefühlt. Auch die Erzieherinnen sieht sie dort wieder.