"Tja, ich war so ziemlich der einzige damals in der Bamberger Stadtverwaltung, der in diesen Klamotten zur Arbeit gegangen ist." In solchen, wie sie auf dem Foto zu sehen sind. Man spürt Heribert Essel durchs Telefon ein wenig schmunzeln. Mode war für den jungen Oberinspektor ein großes Ding damals.
"Rebellentum? Nein, das kann man nicht sagen. Nur etwas außerhalb der Masse. Das war ich schon immer", sagt der heute 71-Jährige. "Und in einer beruflichen Position, in der mir keiner verbieten konnte, mich so anzuziehen, wie ich es wollte. Das galt auch für das Spielen in einer Band. Schließlich waren künstlerische Tätigkeiten nicht genehmigungspflichtig."
Schlaghosen und Hawaiihemden, Krawatten mit Comicfiguren, Schuhe und Stiefel mit Plateausohlen hatte er damals in großer Auswahl im Kleiderschrank. "Pullunder waren ebenfalls ein Thema in der Herrenmode. Die mit dem Rautenmuster."
Was die Barttracht angeht, so hat Heribert Essel sie in den 70er-Jahren mehrfach gewechselt: "Ein Schnauzbart mit Kinnbart war es am Anfang, dann kam der sogenannte Jason-King-Schnautzer - benannt nach dem Detektiv in einer Fernsehserie - und später der ,Pornobalken', ein sehr buschiger Schnauzbart."
Um Herrenschmuck wurde, ebenso wie um Herrenkosmetik, damals nicht so viel Aufhebens gemacht. "Goldarmkettchen hat man getragen. Aber eher die feineren, nicht die prolligen, dicken. Siegelringe waren ,in'. Oder welche mit Monogrammen.
Bei den Düften waren in der preislichen Mittelklasse Tabac, Pitralon und Irisch Moos die Favoriten.
Wer mehr Geld ausgeben wollte, hat damals schon zu den Edel-Marken gegriffen."
Auch Essels Auto-Vorlieben waren abwechslungsreich: "Der Mercedes war gewissermaßen ein Ausrutscher. So gediegen. Sonst mochte ich es sportlich - und hatte in den 70ern meine Freude an Opel GT, Ford Capri und Matra Simca."
Als Musiker mit der Bamberger Kneipenszene bestens vertraut, zählt er, der mittlerweile in Litzendorf wohnt, die Kult-Lokale von damals auf: Atlantic in der Franz-Ludwig-Straße (Tanzlokal Prekariat), Elefantenhaus in der Generalsgasse (Tanzlokal), Tivoli in der Franz-Ludwig-Straße (Tanzlokal gehoben), Kachelofen in der Oberen Sandstraße (Szenekneipe), Lukullus nahe der JVA (Speiselokal gehoben), Hofmannsklause beim Campingplatz Bug (Künstlerlokal), Schlüsselloch in der Oberen Sandstraße, Gaslicht in der Gasfabrikstraße (Szenekneipe), Weinstadl in der Dominikanerstraße, Schwarze Katz in der Lugbank (Absackerkneipe), Scotch-Club in der Wallensteinpassage (bevorzugt von GIs), Pizzini in der Oberen Sandstraße (Weinlokal Studenten).
"Rebellentum? Nein, das kann man nicht sagen. Nur etwas außerhalb der Masse. Das war ich schon immer", sagt der heute 71-Jährige. "Und in einer beruflichen Position, in der mir keiner verbieten konnte, mich so anzuziehen, wie ich es wollte. Das galt auch für das Spielen in einer Band. Schließlich waren künstlerische Tätigkeiten nicht genehmigungspflichtig."
Jason King und Pornobalken
Schlaghosen und Hawaiihemden, Krawatten mit Comicfiguren, Schuhe und Stiefel mit Plateausohlen hatte er damals in großer Auswahl im Kleiderschrank. "Pullunder waren ebenfalls ein Thema in der Herrenmode. Die mit dem Rautenmuster." Was die Barttracht angeht, so hat Heribert Essel sie in den 70er-Jahren mehrfach gewechselt: "Ein Schnauzbart mit Kinnbart war es am Anfang, dann kam der sogenannte Jason-King-Schnautzer - benannt nach dem Detektiv in einer Fernsehserie - und später der ,Pornobalken', ein sehr buschiger Schnauzbart."
Um Herrenschmuck wurde, ebenso wie um Herrenkosmetik, damals nicht so viel Aufhebens gemacht. "Goldarmkettchen hat man getragen. Aber eher die feineren, nicht die prolligen, dicken. Siegelringe waren ,in'. Oder welche mit Monogrammen.
Armkettchen ja, aber die feinen
Bei den Düften waren in der preislichen Mittelklasse Tabac, Pitralon und Irisch Moos die Favoriten. Wer mehr Geld ausgeben wollte, hat damals schon zu den Edel-Marken gegriffen."
Auch Essels Auto-Vorlieben waren abwechslungsreich: "Der Mercedes war gewissermaßen ein Ausrutscher. So gediegen. Sonst mochte ich es sportlich - und hatte in den 70ern meine Freude an Opel GT, Ford Capri und Matra Simca."
Als Musiker mit der Bamberger Kneipenszene bestens vertraut, zählt er, der mittlerweile in Litzendorf wohnt, die Kult-Lokale von damals auf: Atlantic in der Franz-Ludwig-Straße (Tanzlokal Prekariat), Elefantenhaus in der Generalsgasse (Tanzlokal), Tivoli in der Franz-Ludwig-Straße (Tanzlokal gehoben), Kachelofen in der Oberen Sandstraße (Szenekneipe), Lukullus nahe der JVA (Speiselokal gehoben), Hofmannsklause beim Campingplatz Bug (Künstlerlokal), Schlüsselloch in der Oberen Sandstraße, Gaslicht in der Gasfabrikstraße (Szenekneipe), Weinstadl in der Dominikanerstraße, Schwarze Katz in der Lugbank (Absackerkneipe), Scotch-Club in der Wallensteinpassage (bevorzugt von GIs), Pizzini in der Oberen Sandstraße (Weinlokal Studenten).