• Konfliktlöser, Türöffner, Aufsichtsrat, Berater und Redner: Schröder besetzt viele verschiedene Positionen
  • Gerhard Schröder arbeitet mittlerweile vor allem als Lobbyist 
  • Insbesondere seine Russland-nahe Haltung bringt ihm viel Kritik ein

Gerhard Schröder hat in den Jahren nach seinem Amt als Bundeskanzler einiges an Beliebtheit einbüßen müssen. Allerdings besitzt er weiterhin viel Macht und vor allem Geld. 

Wer ist Altkanzler Gerhard Schröder?

Gerhard Schröder ist bereits seit 1963 Mitglied der SPD. Von 1978 bis 1980 war er Bundesvorsitzender der Jusos und wurde von 1990 bis 1998 zum Ministerpräsidenten von Niedersachsen gewählt. Ebenfalls war er von 1999 bis 2004 Vorsitzender der SPD und schließlich von Oktober 1998 bis November 2005 der siebte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. 

Sein Führungsstil galt als ungewöhnlich, da Schröder eine kumpelhafte Art und saloppe Sprache pflegte. Gleichzeitig galt er als absoluter Machtmensch und Alpha-Tier. Bis heute ist er bekannt für die Agenda 2010, welche das deutsche Sozialsystem und den Arbeitsmarkt reformieren sollte. In der Folge erhöhte sich die Armutsquote jedoch um zwei Drittel.

Nach seiner politischen Karriere arbeitete Schröder als Wirtschaftsanwalt und in unterschiedlichen Positionen als Interessenvertreter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Ebenso fungiert er als Wirtschaftslobbyist und sitzt in verschiedenen Aufsichtsräten. Auch nach Beginn des Angriffskriegs von Russland auf die Ukraine gibt sich Schröder Russland-nah und distanzierte sich nicht. Für sein Schaffen nach dem Amt des Bundeskanzlers musste Gerhard Schröder viel Kritik einstecken. 

Was macht er jetzt?

Schon wenige Tage nach seinem politischen Aus verpflichtete sich der nun Ex-Kanzler in Fragen internationaler Politik beratend zur Verfügung zu stehen. Darüber hinaus ist Schröder für verschiedene russische Energiekonzerne tätig oder tätig gewesen, dazu zählt Nord Stream, Gazprom und Rosneft. Alleine für seinen Vorsitz bei der Nord Stream AG soll er ein Gehalt von 250.000 Euro pro Jahr bezogen haben, für seinen Sitz im Aufsichtsrat von Rosneft sogar rund 600.000 Euro pro Jahr.

Darüber hinaus agierte Schröder als Berater der Libyan Investment Authority, hatte von 2006 bis 2016 eine Beraterrolle bei der Rothschild Bank, war Ombudsmann bei Continental 2008 und Schlichter zwischen Transnet und der Deutschen Bahn 2006. Aber auch bei politischen Konflikten dient er immer wieder als Berater.

Zusätzlich tritt Schröder als Redner auf und verdient dabei zwischen 50.000 und 75.000 Euro für nur einen einzelnen Auftritt. 

Wie reich ist er und wie viel Geld erhält er noch aus Deutschland?

Schon als Bundeskanzler hat Schröder nicht schlecht verdient, so soll er etwa 8.300 Euro im Monat erhalten haben. Nach sieben Jahren im Amt des Bundeskanzlers und acht Jahren als Ministerpräsident in Niedersachsen erhält Schröder ein monatliches Ruhegehalt von 8.700 Euro. Einen Großteil seines Vermögens hat er jedoch durch die Arbeit als Redner, Berater und in verschiedene Tätigkeiten innerhalb von russischen Unternehmen angesammelt. 

So soll das geschätzte Vermögen von Gerhard Schröder bei rund 20 Millionen Euro liegen. Darüber hinaus darf Schröder auf Regierungskosten noch ein eigenes Büro inklusive Personal betreiben, was insgesamt 500.000 Euro pro Jahr kostet. 

Dass insbesondere russische Konzerne den Altkanzler so reich gemacht haben, wird in der Öffentlichkeit kritisch wahrgenommen. Kein anderer Kanzler hat so intensiv für die Wirtschaft gearbeitet wie Schröder.

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