Feiertage, wie jetzt an Ostern, eignen sich besonders gut, um gemütlich den ein oder anderen Film anzusehen. Doch an stillen Feiertagen wie Aschermittwoch, Karfreitag und Allerheiligen dürfen einige Filme nicht gezeigt werden. Damit die Ernsthaftigkeit dieser Feiertage nicht in Frage gestellt wird, hat die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK)eine Liste erstellt, auf der seit 1980 schon 756 Filme stehen.
Davon sind auch Komödien wie "Alles tanzt nach meiner Pfeife" mit Louis de Funès , "Vier Fäuste für ein Halleluja" mit Bud Spencer und Terence Hill oder "Police Academy" betroffen. Auch Actionfilme wie "Mad Max" und der Satirefilm "Das Leben des Brian" sind an Feiertagen verboten.
Kinderfilme auf dem Index
Das ein Satirefilm wie der von Monty Python auf einer Verbotsliste an Feiertagen landet, kann man sich irgendwie noch selbst erklären. Doch wer die Liste genau durchgeht, wird auch Kinderfilme wie "Max und Moritz", "Lotta zieht um" und "Heidi in den Bergen" finden. Bei "Heidi in den Bergen" hatte der Filmverleih damals vergessen, eine Freigabe für stille Feiertage bei der FSK zu beantragen. So ging es auch anderen Filmen auf der Liste.
Mit der Zeit sind immer weniger Filme auf dem Feiertags-Index gelandet. Während in 1950er Jahren noch 60 Prozent aller Filme auf der schwarzen Liste landeten, waren es in den 1990ern schon nur noch sechs Prozent und von 2010 bis 2015 nur noch ein Prozent.
2015 waren es vier Filme. Darunter "Hitman: Agent 47" und "Am Ende ein Fest". Zum Vergleich, im Jahr 1980 waren es noch über 80 Filme die auf dem Index landeten.
Mittlerweile von der Liste genommen
Ein weiterer Klassiker, der lange Zeit auf der Liste stand ist "Die Feuerzangenbowle". Bei der Erstprüfung im Jahr 1954 bekam er von der FSK keine Freigabe für die stillen Feiertag. Laut Prüferausschuss der FSK widersprach der "lustspielhafte Charakter" dem Ernst des stillen Feiertags. Im Jahr 1980 wurde der Film erneut geprüft und bekam schließlich die Freigabe.
Die Ausstrahlung der Filme im Fernsehen ist an stillen Feiertagen erlaubt. Es ist nur untersagt, die Filme im Kino oder an anderen öffentlichen Orten zu zeigen.
Fun Fact: In Bochum widersetzte sich ein Kino einmal dagegen und zeigte am Karfreitag "Das Leben des Brian". Das brachte dem Betreiber eine Strafe von 300 Euro ein. Im Monty Pythons Klassiker kreuzen sich die Wege der Hauptperson Brian von Nazareth und die von Jesus öfters. Es kommt zu Verwechslungen und am Ende erleidet er den gleichen Tod wie Jesus.
Auf dem Karfreitags-Index seit 2016
Hier ist die Liste aller Kinofilme, die seit 2016 mit einem Feiertagsverbot belegt wurden:
- Evas Zorn
- Hardcore
- Das Belko Experiment
- Atomic Blonde
- Kingsman – The Golden Circle
- Die Misandristinnen
- Der Geschmack von Leben
- Camp
- The Strangers: Opfernacht
- LauF BaBy
- Rambo: Last Blood
- Blackout
Zwischen 2020 und 2021 kamen keine neuen Filme dazu. Das könnte auch an der Corona-Krise liegen: Es sind einfach weniger Filme überhaupt im Kino erschienen. Wichtig ist auch, zu wissen, dass die Entscheidung nicht für immer bestehen muss: Nach 10 Jahren kann ein Antrag auf Karfreitags-Freigabe gestellt werden.