Update vom 16.03.2023: Polizei nimmt Verdächtige im Fall des ausgesetzten Babys in Rosenheim fest 

Im Fall eines ausgesetzten Säuglings in Rosenheim hat die Polizei eine Verdächtige festgenommen. Die 27 Jahre alte Frau habe die Tat gestanden und angegeben, die Mutter des Babys zu sein, teilte die Polizei am Mittwoch (15. März 2023) mit.

Die Frau sitzt wegen des Verdachts der Aussetzung in Untersuchungshaft. Die Polizei war ihr durch Aufnahmen von Überwachungskameras im Innenstadtbereich auf die Spur gekommen und hatte sie am Dienstag (14. März 2023) festgenommen.

Das neugeborene Mädchen war am 9. März 2023 in der Nähe eines Hotels "unterkühlt und in Lebensgefahr" gefunden worden. Der Säugling wurde in ein Klinikum gebracht, wo sich der Gesundheitszustand wieder stabilisierte. In den kommenden Tagen soll das Rosenheimer Jugendamt das Baby den Angaben zufolge bei einer Pflegefamilie unterbringen.

Update vom 14.03.2023, 12 Uhr: Polizei sucht mit Kameraaufnahmen nach Eltern von ausgesetztem Baby

Im Fall eines ausgesetzten Säuglings in Rosenheim sucht die Polizei weiter nach den Eltern. Die Ermittler werteten derzeit Aufnahmen einer Kamera in der Nähe des Fundorts aus, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag, dem 14. März 2023. Auf diesen sei möglicherweise die Mutter zu sehen. Die Identität der abgebildeten Person konnte bislang aber nicht geklärt werden.

Das neugeborene Mädchen war am 9. März in der Nähe eines Hotels unterkühlt und in Lebensgefahr gefunden worden. Der Säugling wurde in ein Klinikum gebracht. Dort befand sich das Mädchen laut dem Polizeisprecher auch am Dienstag, den Gesundheitszustand bezeichnete er als stabil. Weitere Details nannte er nicht.

Zahlreiche Streifen hatten nach dem Fund nach der Mutter gesucht. Ersten Erkenntnissen nach war der Säugling kurz vor dem Fund ausgesetzt worden.

Erstmeldung vom 9.03.2023: Unterkühlt und in kritischem Zustand - Säugling in bayerischer Stadt gefunden - wo ist die Mutter?

Am Donnerstag (9. März 2023) ging gegen 08:00 Uhr die Mitteilung über ein aufgefundenes Neugeborenes im Bereich eines Hotels in der Rosenheimer Bahnhofstraße ein. Eine Zeugin hatte in dem Bereich einen dort abgelegten Säugling bemerkt und daraufhin sofort die Polizei verständigt.  

Aufgrund des kritischen Gesundheitszustandes wurde das Neugeborene sofort durch ebenfalls alarmierte Einsatzkräfte des Rettungsdienstes zur weiteren medizinischen Versorgung ins Klinikum Rosenheim verbracht. Nach derzeitigem Stand ist davon auszugehen, dass durch ärztliche Maßnahmen der Gesundheitszustand des Säuglings stabilisiert werden konnte und keine Lebensgefahr mehr besteht. Dies teilte die Polizei Oberbayern Süd gegenüber der Presse mit

Säugling ausgesetzt - Kein Einzelfall in der Region

Noch vor Ort nahmen Beamte die Ermittlungen auf. Nach derzeitigem Kenntnisstand dürfte das Neugeborene zeitnah zur Auffindung am Auffindeort abgelegt worden sein. Mit Unterstützung zahlreicher Streifenfahrzeuge anderer Dienststellen und der Bundespolizei wurde eine groß angelegte Fahndung nach der möglichen Kindsmutter eingeleitet. Dazu bittet die Polizei auch die Bevölkerung um sachdienliche Hinweise.

Das Auffinden des Säuglings in Rosenheim ist leider kein Einzelfall in der Region. Erst im Dezember vergangenen Jahres entdeckte ein Wanderer in einem Waldstück bei Ruhpolding ein totes Neugeborenes. Wie spätere Untersuchungen zeigten, wurde der Bub kurz nach der Geburt getötet. Um Fälle wie diese zu vermeiden, gab der Landkreis Traunstein laut dem Bayerischen Rundfunk (BR) grünes Licht für eine Babyklappe am Klinikum der Kreisstadt. Dort können verzweifelte Mütter ihre neugeborenen Kinder anonym abgeben